Laminat wird umgangssprachlich gern für Laminatfußboden verwendet, obwohl der Begriff auch andere Laminate beinhaltet. Hier geht es um Laminat für Böden. Wir haben eine Übersicht über die wichtigsten Fakten zum Thema Laminatboden für Sie aufbereitet.
Laminat ist ein Kunstprodukt, welches aus verschiedenen Komponenten zusammengeklebt wird.
Die wichtigsten Komponenten sind dabei eine Holzfaserplatte, Papier und ein farbloses Klebstoff aus Melamin. Die Komponenten werden zusammengeklebt. Das Papier kann in einer beliebigen Optik bedruckt werden, weshalb die optischen Möglichkeiten von Laminat sehr hoch sind. Häufig werden Echthölzer imitiert. Das Papier wird durch eine durchsichtige Klebeschicht, Deckschicht genannt, vor Abrieb geschützt. In die Deckschicht kann ein durchsichtiges Mineral, meist Korund, eingearbeitet werden, um die Trittfestigkeit des Parketts zu erhöhen.
Unter der Papierschicht wird bei höherwertigen Laminatprodukten ein sogenanntes Underlay gelegt. Dabei handelt es sich um eine Papierschicht, die mit Melanin bearbeitet, eine höhere Resistenz gegen Verformungen bewirkt.
Es folgt die sogenannte Trägerplatte, meist aus Holzfasern hergestellt. Unter der Trägerplatte wird ein Gegenzug angebracht. Dabei handelt es sich um eine weitere Schicht aus Kunststoff oder Papier, deren Aufgabe es ist, Verformungen der Platte zu verhindern.
Bei einigen Modellen ist eine Verlegeunterlage direkt auf dem Laminat als letzte Schicht angebracht. Dabei handelt es sich um eine Schicht, die wärmeisolierend und trittschalldämmend wirkt. Sie besteht aus Mineralwolle oder Hartschaum. Dies erspart eine entsprechende Vorbehandlung des Raumbodens mit einer entsprechenden Verlegeunterlage. Besitzt das Laminat keine Trittschalldämmung, muss eine entsprechende Unterlage vorverlegt werden, auf der dann das Laminat verlegt wird.
Während Laminat lediglich Holzfasern enthält, besteht Parkett aus Holz. Für Parkett wird bevorzugt Hartholz wie Eiche, Buche oder Teakholz verwendet. Parkett ist deutlich teurer als Laminatboden. Gegenüber Laminat besitzt Parkett den Vorteil, dass es mehrfach abgeschliffen und neu versiegelt werden kann. Bei einem Laminatboden ist es nicht möglich, die Oberfläche abzuschleifen, da dadurch das Motivpapier zerstört würde. Laminat ist damit keine Lösung für die Ewigkeit. Nach ca. 10 Jahren, je nach Qualität, ist ein neuer Bodenbelag notwendig.
Laminat wird in verschiedene Beanspruchungsklassen unterteilt. Die kleinste Beanspruchungsklasse ist für den Wohnbereich die Klasse 21. Man verwendet sie in mäßig beanspruchten Räumen wie Gästezimmern. Die Klasse 22 findet in normal beanspruchten Räumen wie Wohnzimmer oder Esszimmer Verwendung. Die 23 wird bei stark beanspruchten Wohnräumen wie Flur oder Küche verwendet.
Im gewerblichen Bereich gibt es die entsprechenden Klassen 31 bis 34, die für starke Beanspruchungen wie Kaufhausböden ausgelegt sind und entsprechend standhalten müssen.
Laminat wird ineinander gesteckt. Dafür besitzt es an der Trägerplatte ein eingefrästes Profil. Die einfache Montage ermöglicht es auch Laien, Laminat zu verlegen.
Der Fachmann spricht davon, das Laminat „schwimmend“ verlegt wird. Das bedeutet, dass es, sofern es keine Verlegeunterlage selbst besitzt, nicht direkt auf dem Estrich verlegt wird. Stattdessen benötigt es, wie oben bereits erwähnt, eine Verlegeunterlage. Theoretisch kann man Laminat auch auf kurzen Teppichböden verlegen, wenn man diese nicht entfernen will.
Dabei sollte man folgendes bedenken:
Tipp: Auch wenn bei Klicklaminat damit geworben wird, dass es von einer Person verlegt werden kann, sollten Sie beim Verlegen stets zu zweit arbeiten.
Laminat benötigt nicht viel Pflege. Bedenken sollte man, dass Laminat wasserempfindlich ist. Wasserflecke sollte man deswegen sofort mit einem trockenen Tuch entfernen. Laminat kann durch Feuchtigkeit aufquellen. Das erzeugt unschöne Beulen und Wellen im Boden. In Räumen mit viel Wasserdampf und Feuchtigkeit wie der Küche empfiehlt es sich deshalb, ein Laminat mit Quellschutz zu verwenden. Die Reinigung von Laminat bei Flecken erfolgt mit einem nur leicht feuchten Tuch oder Wischmopp. Staub und Sand können problemlos mit dem Staubsauger entfernt oder mit einem Besen aufgekehrt werden.
Tipp: Wer unter einer Hausstauballergie leidet, kann einen kleinen Teppich als Staubfänger auslegen. Der sich dort ansammelnde Staub kann dann außerhalb der Wohnung entstaubt werden. So wird er nicht durch die Wohnung gewirbelt.