Selber Fliesen legen spart beim Renovieren viel Geld. Mit etwas Geschick, Sorgfalt und Freude am Heimwerken gelingt auch Anfängern ein gut verarbeiteter Wand- oder Bodenbelag.
Im Bad oder in der Küche gehören geflieste Wände seit Jahrzehnten zum Standard. Wie jeder Wand- oder Bodenbelag sind aber auch Fliesen der Mode unterworfen. Hauskäufer und Mieter wünschen sich heute meist schlichte, großformatige Fliesen in dezenten Farben. Doch in vielen älteren Häusern klebt noch an der Wand, was in den 1970er Jahren als innovativ galt: Fliesen in Spinatgrün, düsterem Braun oder Altrosa, häufig verziert mit Blumendekor. Doch mit etwas Geschick, Geduld und dem richtigen Werkzeug lässt sich das ändern. Die wichtigsten Schritte beim Fliesen legen im Überblick:
Wenn der Untergrund nicht eben ist, hilft die größte Sorgfalt nichts. Die Fliesen liegen schief, schließen nicht perfekt und das Eindringen von Wasser ist vorprogrammiert. Neben dem alten Belag müssen auch Staubpartikel, Fettflecken und Wasserflecken beseitigt werden. Dann können die Fliesen nicht einfach angebracht werden, eine Grundierung ist erforderlich. Diese hat den Sinn, dass der Untergrund gefestigt wird, die Fliese mit dem Kleber später besser haftet und Staub gebunden wird. Die Grundierung wird mit einer Deckenbürste oder einer Malerrolle aufgetragen und muss dann trocknen. Hier ist mit größter Sorgfalt vorzugehen. Pfuscharbeiten zeichnen sich häufig durch eine schlechte Grundierung aus, was zu bröckelndem Putz oder abfallenden Fliesen führen kann. Bei dem Material sollten deshalb nicht unbedingt die billigsten Produkte verwendet werden, ebenso wenig wie beim Fliesenkleber und beim Fugenmörtel. Qualität hat auch beim Verfliesen ihren Preis.
Wer für einen Tapetenwechsel sorgen will, steht manchmal vor dem Problem, dass bestehende Böden allein schwer zu entfernen sind. Teppichböden oder Laminat werden zur Herausforderung. Wenn es der Raum anbietet, können die Bodenfliesen aber einfach darübergelegt werden. Natürlich kann das nicht direkt erfolgen, sondern dazwischen müssen Spanplatten gelegt werden, um einen stabilen, ebenen Untergrund zu schaffen, der mit einer Grundierung bearbeitet werden kann. Holz als Untergrund hat den Vorteil, dass das Verlegen der Fliese mit einem Flexkleber relativ einfach ist.
Wer sich schon einmal ein Angebot vom Fliesenleger eingeholt hat, staunt nicht schlecht. Schnell ist bei den Kosten für ein Bad die Grenze von 1.000 Euro überschritten, für eine 60 m² große Fläche ist mit mehr als 3.000 Euro zu rechnen. Die Fliesen, der Fliesenmörtel, die Verlegung und die Zuschnitte sollten inklusive sein. Auch empfiehlt sich ein Pauschalvertrag, bei dem die Anfahrt und die Stunden inklusive sind. Sehr wichtig ist das Vereinbaren einer Gewährleistungsfrist, da sich die Fliesen erst setzen müssen und dann eventuell noch die Fliesenfugen ausgebessert werden müssen, oder es können sich einzelne Wandfliesen auch noch lösen.
Zunächst einmal hängt der Preis natürlich von den Fliesen ab. Bei ganz einfachen, einfarbigen Fließen mit den Maßen 15 x 15 liegt der Durchschnittspreis für den m² bei ca. 26 Euro. Hinzu kommen noch die Kosten für den Mörtel, der aber sehr günstig ist. Wer zum ersten Mal Fliesen verlegt, sollte auch mit einem gewissen Verschnitt rechnen, auch brechen die Platten häufig beim Schneiden, wenn sie nicht fachgerecht behandelt werden. Mit ca. 10 Prozent Verschnitt sollte gerechnet werden.
Eine praktische Alternative zu den klassischen quadratischen Fliesen sind Mosaikfliesen. Hier gibt es keinen bis kaum Verschnitt, da Lücken einfach mit kleinen Bruchstücken aufgefüllt werden können. Außerdem sind sie recht günstig.
Wer sich nicht extra einen Fliesenschneider, Fliesenkreuze und Winkelschleifer kaufen möchte, kann diese häufig gemeinsam mit dem Fliesenkauf mieten. Auch werden sie oft gebraucht verkauft. In solchen Fällen muss aber darauf geachtet werden, dass sie in einem guten Zustand sind, denn ein unscharfer Fliesenschneider sorgt für viel Verschnitt.