Privatdarlehen von Personen aus der Familie oder dem Freundeskreis sind eine Alternative zum Kredit von der Bank. Hier liest du, ob sich ein Privatdarlehen für die Immobilienfinanzierung lohnt, welche Vor- und Nachteile es mit sich bringt und welche Konditionen gelten.

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Das Wichtigste in Kürze
  • Das Privatdarlehen ist ein Kredit von Freunden oder Familienmitgliedern, der günstigere Zinsen mit sich bringt und in manchen Fällen empfehlenswert ist.
  • Vor allem für Selbstständige und Personen mit mangelhafter Bonität ist ein Privatdarlehen manchmal die einzige Möglichkeit.
  • Vergleiche die Details des Kredits mit anderen Krediten und achte darauf, die Konditionen in einem Vertrag genau festzuhalten.

Wie funktioniert ein Privatdarlehen?

Ein privates Darlehen ist ein Kredit aus der Familie oder dem Freundeskreis. Alternativ gibt es fremde Kreditgeber, die über Banken oder spezielle Online-Plattformen vermittelt werden. Das funktioniert wie ein Zeitungsinserat: Der Kreditnehmer veröffentlicht sein Gesuch und ein Interessent kann sich darauf melden. Abgewickelt wird der Kredit über die Plattform, Gläubiger und Schuldner treten nicht direkt in Kontakt.

Beim Privatdarlehen wird die Bonität nicht oder nur eingeschränkt überprüft. Das bedeutet, dass du auch bei schlechter Bonität ein Darlehen erhalten kannst. Häufig kommt das Privatdarlehen zum Einsatz, wenn die Bank die Kreditvergabe verweigert hat. Alternativ dient das Privatdarlehen auch als Eigenkapital für die Immobilienfinanzierung.

Beachte, dass der Privatkredit meist nicht ausreicht, um eine Immobilie komplett zu finanzieren. Zudem bringt er ein hohes Risiko für den Kreditgeber mit sich, weshalb dieses Vorgehen von beiden Seiten gut überlegt werden will. Gerade im privaten Bereich drohen auch emotionale Komplikationen, wenn es um Geld geht.

Wann kommt ein Privatdarlehen in Frage?

Banken vergeben nur dann einen Immobilienkredit, wenn der Antragsteller genügend Eigenkapital für die Finanzierung mitbringt. Dies sind meist 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises. Das Privatdarlehen eignet sich sehr gut, um das Eigenkapital aufzustocken und sich so für einen Bankkredit zu qualifizieren.

Auch als Alternative zum Bankkredit, etwa bei schlechter Bonität, kommt das Darlehen in Frage. Da es jedoch nur selten hohe Beträge erreicht, wird es in der Praxis eher für Vorhaben wie eine Sanierung der Immobilie oder den Einbau einer Photovoltaikanlage genutzt.

Was sind die Vor- und Nachteile von Privatkrediten?

Insbesondere für Selbstständige, für Studierende sowie für Personen mit schlechter Bonität stellt das Privatdarlehen manchmal die einzige Möglichkeit dar, sich Geld zu leihen. Aber vor jedem Kredit ist es wichtig, die Vor- und Nachteile abzuwägen und gründlich zu überlegen.

Hier siehst du die Vorteile und Nachteile am Privatkredit in der Übersicht:

Vorteile am Privatdarlehen Nachteile am Privatdarlehen
  • Auch bei schlechter Bonität erhältlich
  • Können Verhältnis zu Familie und Freunden beeinflussen
  • Günstige Zinsen
  • Meist nicht hoch genug, um eine ganze Immobilie zu finanzieren
  • Keine Nebenkosten wie bei der Bank
  • Angebote von Dritten sind nicht immer seriös

Welche Konditionen gelten für den privaten Kredit?

Die Kreditsummen bei privaten Geldgebern sind meist begrenzt. Wer das Angebot von Personen, die sich über Online-Anzeigen finden, in Anspruch nimmt, erhält maximal 50.000 Euro mit einer Laufzeit von maximal 120 Monaten. Somit kommt eine Vollfinanzierung der Immobilie nicht in Frage.

Beim Privatdarlehen von Freunden oder Familienmitgliedern gibt es hingegen keine Begrenzung. Allerdings ist es hier aufgrund der informellen Natur des Darlehens besonders wichtig, die Konditionen gut abzusprechen und schriftlich festzuhalten.

Achte darauf, die folgenden Punkte in den Kreditvertrag aufzunehmen:

  • Darlehensnehmer
  • Darlehensgeber
  • Höhe des Darlehensbetrags
  • Auszahlungszeitpunkt
  • Zinssatz
  • Rückzahlungsvereinbarungen
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Wichtig: Schenkungssteuer vermeiden

Auf Schenkungen von Geldbeträgen werden in Österreich teils hohe Steuern erhoben. Umso wichtiger ist es, dass du auf Nachfrage zeigen kannst, dass der Privatkredit mit einem Vertrag vereinbart wurde.

Welche Alternativen zum Privatdarlehen kommen in Frage?

Wenn du finanzielle Mittel für deine Immobilie benötigst, aber keinen Zugang zu einem Privatdarlehen hast, gibt es auch andere Möglichkeiten. Beispielsweise kannst du dich für eine Umschuldung entscheiden.

Die Umschuldung ist vor allem dann sinnvoll, wenn du anderswo günstigere Kreditbedingungen erhältst. Informiere dich daher gut über die aktuellen und zu erwartenden Zinsen, bevor du den Darlehensvertrag kündigst und bei einer anderen Bank anlegst. Dafür ist eine Ablösungszahlung fällig.

Alternativ kommt auch ein Teilverkauf der Immobilie in Frage. Zum Beispiel kannst du einen Teil des Gebäudes mit Nießbrauchrecht verkaufen oder eventuell auch vermieten. So erhältst du neues Kapital und behältst einen Teil deiner Immobilie.

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Wichtig: Immer gut vergleichen

Unabhängig davon, für welche Art der Immobilienfinanzierung du dich entscheidest, gilt es, die Angebote gründlich miteinander zu vergleichen. Dabei hilft dir unser Kreditrechner.