Der Begriff des Kautionsbands meint in Österreich eine Anmerkung im Grundbuch. Diese wird dann eingetragen, wenn du einen Wohnkredit aufnimmst und dabei die Immobilie an die Bank verpfändest. Hier liest du mehr zum Kautionsband, seiner Bedeutung und darüber, wer es einträgt und wie viel es kostet. 

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Das Wichtigste in Kürze
  • Das Kautionsband ist eine Markierung im Grundbuch, die zeigt, dass die jeweilige Immobilie von der Bank durch einen Pfandbrief besichert wurde.

  • Dieser Pfandbrief wird Teil des Deckungsstocks der Bank und stellt daher eine attraktive Möglichkeit der Immobilienfinanzierung dar – wenn du die Bedingungen erfüllst, erhältst du günstige Kreditkonditionen.

  • Als Kreditnehmer musst du das Kautionsband weder selbst eintragen noch bezahlen. Lasse dich von deiner Bank dazu beraten.

Welche Bedingungen muss ich für ein Kautionsband erfüllen?

Der Begriff Kautionsband meint eine Anmerkung im Grundbuch und dient der Offenlegung einer Verpfändung der Liegenschaft gegenüber einer Bank. Diese Anmerkung wird dann vorgenommen, wenn du als Käufer einen Wohnkredit aufnimmst und dabei die Immobilie als Sicherheit an die Bank verpfändest. Dabei dient das Kautionsband als Markierung für die betroffene verpfändete Liegenschaft, die in einem Deckungsstock liegt. 

Der Deckungsstock besteht aus Kredit- und Darlehensforderungen auf wertvolle Liegenschaften in EU-Ländern oder der Schweiz sowie diversen anderen Forderungen, Erträgen und Bargeld. Es handelt sich um eine Art Sammelbecken für Pfandbriefe. 

Es handelt sich hier vor allem um eine Formalität. Die Liegenschaft bleibt trotz Hypothekarkredit weiterhin in deinem Besitz und du erhältst dank Kautionsband gute Bedingungen im Kreditvertrag. Alternativ kannst du aber auch andere Formen der Besicherung für deinen Immobilienkredit wählen.

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Gut zu wissen: Kautionsband ist weit verbreitet

In Österreich ist das Kautionsband weit verbreitet. Es wird vor allem von Banken mit Hypothekenbankkonzession eingesetzt. 

Was ist der Unterschied zwischen Haftungsrücklass und Deckungsrücklass?

Das Kautionsband wird vor allem an Schuldner mit einer sehr guten Bonität und mit hohen Eigenmitteln vergeben. Denn es handelt sich hier mehr um ein Recht als um ein Pfand. Du gibst der Bank eine Sicherheit, die besonders wertvoll ist. 

Die folgenden Bedingungen solltest du erfüllen, um dich für das Kautionsband zu qualifizieren:

  • Kauf einer werthaltigen Liegenschaft
  • Abdeckung der Nebenkosten und mindestens 40 Prozent des Kaufpreises
  • Kredithöhe von maximal 60 Prozent des ermittelten Beleihungswertes

Diese hohen Anforderungen liegen daran, dass die Bank ein werthaltiges Pfandrecht erhalten möchte. Damit kann sie sich wiederum günstiger refinanzieren, da der Deckungsstock wertvoller wird. 

Was bedeutet das Kautionsband für Kreditnehmer?

Für dich als Kreditnehmer bedeutet das Kautionsband zunächst einmal, dass deine Finanzierung als sehr gut eingestuft wurde und somit das Recht erhält, in den Deckungsstock aufgenommen zu werden. 

Dir entstehen durch das Kautionsband keinerlei Nachteile. Sollte die Bank insolvent werden, sind Spareinlagen und Konten pro Person mit 100.000 Euro gesichert. Alles darüber hinaus geht in die Konkursmasse.

Da das Kautionsband als Deckungsstock zum Sondervermögen der Bank gehört, stellt es nicht Teil der Konkursmasse dar. Denn der Deckungsstock ist kein realer Wert, sondern eher ein Recht als ein Pfand. Entsprechend ist dein Kredit insolvenzgeschützt. Er kann nicht an dritte Parteien verkauft werden, um Geld für die Insolvenzabwicklung zu erhalten. In der Praxis bleibt für dich alles wie gewohnt, wenn du ein Kautionsband aufnimmst. 

Wer trägt das Kautionsband im Grundbuch ein?

Als Käufer musst du dich nicht selbst um den Eintrag des Kautionsbandes kümmern. Es steht automatisch in der Schuld- und Pfandbestellungsurkunde – es sei denn, du hast eine andere Besicherung oder Finanzierungsart gewählt. Scheue nicht davor zurück, bei der Bank die Details zu erfragen. 

Grundsätzlich darf eine Hypothek erst dann ins Register aufgenommen werden, wenn das Kautionsband im Grundbuch steht. Denn das Band ist die Bedingung für eine Hypothek. Meist ist es der Liegenschaftseigentümer, der das Kautionsband einrichtet oder „aktiviert“. Als Kaufinteressent erhältst du einen informativen Brief dazu. 

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Kann ich das Kautionsband ablehnen?

Häufig besteht das Kautionsband bereits, bevor du die Hypothek aufnimmst. Du darfst das Kautionsband ablehnen, bekommst dann aber von der Bank keinen Kredit. Denn die Bank sucht immer die risikoärmste Lösung und möchte daher nicht auf das Kautionsband verzichten.

Wenn du deinen Kredit fertig abgezahlt hast, geht es daran, einen Antrag auf Löschung des Pfandrechts zu stellen. Dabei hilft dir deine Bank. Dieser Antrag beinhaltet auch die automatische Löschung des Kautionsband.

Wie viel kostet ein Kautionsband?

Als Hauskäufer entstehen dir weder durch die Einrichtung noch durch die Aktivierung oder die Löschung des Kautionsbands Kosten. Denn es handelt sich um einen bankeninternen Verwaltungsvorgang. Entsprechend kümmert sich die Bank um die Kosten rund um das Kautionsband.

Vorsicht: Kreditkosten einer Finanzierung beachten!

Denke daran, dass die Finanzierung einer Immobilie nicht unerhebliche Kreditkosten mit sich bringt. Dies solltest du frühzeitig in deinen Plänen zum Hauskauf oder Hausbau berücksichtigen.