Zwei Drittel aller Häuser in Österreich sind Einfamilienhäuser. Auch wenn Fertighäuser immer häufiger werden, werden zwei Drittel aller Neubauten in Massivbauweise gefertigt. Denn diese Häuser gelten als wertbeständig und stellen daher ein wertvolles Erbe für die Nachkommen dar.
1. Wodurch zeichnet sich ein Massivhaus aus?
2. Welche Arten von Massivhäusern gibt es?
3. Wie hoch sind die Preise für schlüsselfertige Häuser?
4. Woraus setzen sich die Kosten für ein Haus zusammen?
5. Welche Vorteile hat das Massivhaus gegenüber einem Fertighaus?
6. Welche Vor- und Nachteile hat der Bau oder Kauf eines Massivhauses?
7. Welche Förderungen gibt es für den Hauskauf und –bau in Österreich?
8. Welche Risiken birgt der Bau in Eigenregie?
Die Massivbauweise zeichnet sich dadurch aus, dass alle raumabschließenden Elemente, also die Decken und Außenwände sowie einige Innenwände, tragend sind. Wie der Name schon sagt, werden dabei massive Baumaterialien verwendet. Für die Wände kommen Beton, Stahlbeton und Mauerwerk zum Einsatz, Decken werden aus Ziegeln, Leicht-, Poren- oder Stahlbeton gefertigt. Die Häuser werden vor Ort schrittweise beginnend mit dem Keller auf der Baustelle errichtet.
Massivhäuser werden von Architekten geplant und sind deshalb in ihrer Gestaltung sehr variabel. Zu den beliebtesten Arten gehören:
Die Preise für Massivbauten können nicht vereinheitlicht werden. Schon bei der Grundlage, dem Grundstück, gibt es deutliche Unterschiede innerhalb von Österreich. Im Westen ist ein Grundstück im Schnitt um ein Drittel teurer als im Osten. Auch die Bauleistungen sind hier tendenziell teurer. Auch Einflussgrößen wie Größe, Baumaterialien und Sonderwünsche bestimmen den Preis. Im Schnitt liegen die Kosten zwischen 1.000 und 1.700 Euro pro Quadratmeter, wobei diese Werte in Regionen wie Salzburg, Vorarlberg, Tirol und Wien deutlich überschritten werden. Hier ist mit mindestens 2.500 Euro zu rechnen. Am günstigsten sind Massivhäuser im Burgenland und in der Steiermark.
Allerdings sind bei den genannten Durchschnittswerten noch nicht die Nebenkosten berücksichtigt, die mit dem Bauen einhergehen. Dazu gehören:
Hierfür müssen insgesamt nochmals circa 15 Prozent von den gesamten Baukosten hinzugerechnet werden.
Die teuersten Kostenpunkte beim Bauen eines Massivhauses sind die Maurer- und Betonarbeiten, die circa ein Viertel der Kosten ausmachen. Heizungsinstallationen, Verblendungen, Fenster und Außentüren sowie das Dach schlagen mit jeweils etwa zehn Prozent zu Buche. Nicht zu vergessen sind noch die Kosten für den Baugrund, die je nach Lage in Österreich bis zu 800 Euro pro Quadratmeter ausmachen können.
Häuslbauer entscheiden sich meist aus zwei Gründen für Fertighäuser: Sie sind kostengünstiger und haben eine kurze Bauzeit. Doch auch Massivhäuser haben einige Vorteile, für die sich der Mehraufwand lohnt:
Wer ein Massivhaus baut, muss zwar für einige Jahre einen Kredit zurückzahlen, dafür sind die monatlichen Kosten nach der Tilgung überschaubar. Außerdem haben die Bewohner die Gewissheit eines sicheren Wohnsitzes, da ihnen kein Vermieter kündigen kann.
Das eigene Haus ist eine Altersvorsorge und Wertanlage, welche die Bonität des Besitzers steigert. In Städten und deren Einzugsgebieten sowie in Gegenden mit steigenden Grundstückspreisen ist eine Wertsteigerung sehr wahrscheinlich.
Ein entscheidendes Argument für den Eigenbau ist die freie Gestaltungsmöglichkeit sowie die Möglichkeit, ein Haus auf dem neuesten technischen Stand der Dinge zu erreichten. So erreichen Neubauten Energiewerte von B und besser, während noch vor 10 Jahren Durchschnittswerte von C oder D üblich waren.
Ein Nachteil des Eigenheims ist die geringere Flexibilität im Falle eines Umzuges, auch muss das Haus selbst dann erhalten werden, wenn es nicht bewohnt ist. Gemeindeabgaben und Grundsteuer sind in jedem Fall zu zahlen. Etwa nach 20 Jahren werden für gewöhnlich die ersten Sanierungsmaßnahmen notwendig.
Die bekannteste und am meisten in Anspruch genommene Förderung in Österreich ist die Wohnbauförderung, die von den Bundesländern vergeben wird. Die Höhe der Förderung und die Kriterien, die ein Bauherr erfüllen muss, unterscheiden sich zwischen den Bundesländern.
Im vorigen Jahr wurden über 65.000 Bewilligungen erteilt. Der Großteil davon wurde für Sanierungen verwendet, bei der Neubauförderung gab es hingegen einen Rückgang. Für Interessenten sind die Ämter der jeweiligen Landesregierungen die Anlaufstellen für detaillierte Informationen.
Viele Häuslbauer möchten Geld sparen, indem sie in Eigenleistung am Haus mitarbeiten. Ein handwerklich begabter Häuslbauer kann im Schnitt etwa zehn Prozent der Baukosten durch Eigenleistung sparen.
Allerdings dürfen Material-, Kräfte- und Zeitaufwand nicht unterschätzt werden. Kommt es zu Schadensfällen, etwa aufgrund einer undichten Dämmung, die selbst angebracht wurde, kann die Versicherung mit dem Argument einer nicht fachgerechten Verarbeitung aussteigen. Das gilt selbst dann, wenn der Schadensfall eigentlich versichert wäre.
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