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Weingüter in Österreich: Startschuss für die eigene Weinproduktion

Egal, ob als schöne Anlage für die Rente oder sogar als Einnahmequelle: Der Kauf eines Weinguts ist der oft unerfüllt bleibende Traum vieler Weinliebhaber. Dabei dürfen angehende Weinanbauer aber nicht vergessen, dass der Betrieb harte Arbeit ist und viele Kenntnisse erfordert. Neben dem Winzerwissen ist auch betriebswirtschaftliches Know-How unabdingbar. Weiter ist ein großes Grundkapital eine Voraussetzung für den Erwerb und die erfolgreiche Leitung des Weinguts. Folgende Aspekte wie die Übersicht möglicher Weinanbaugebiete und Hinweise zur Leitung eines Weingutes sind dabei hilfreich.

1. Welche Weinanbaugebiete gibt es in Österreich?

2. Was zeichnet ein gutes Weingut aus?

3.Wie finden Interessenten ein geeignetes Weingut?

4. Sollte das Weingut besser gekauft oder gepachtet werden?

5. Mit welchen Kosten muss beim Betrieb gerechnet werden?

6. Was muss rechtlich beim Weinbau beachtet werden?

7. Wie gut eignen sich Weingüter als Investitionsanlage?

1. Welche Weinanbaugebiete gibt es in Österreich?

Der Weinbau in Österreich ist vor allem im Osten der Alpenrepublik sehr beliebt und auch europaweit hoch anerkannt. Dabei liegt der Fokus nicht auf günstigen Tafelweinen – die Produktion fällt zum größten Teil auf Qualitäts- und Prädikatsweine. 20.200 Betriebe produzieren jährlich 2,5 Millionen Hektoliter Wein, die hauptsächlich auch in Österreich konsumiert werden. Von den angebauten Rebsorten sind 65,5 Prozent weiß und 34,5 Prozent rot.

Die am weitesten verbreitete Weißweinsorte ist der in Österreich so bekannte Grüne Veltiner. Diese Weinsorte macht 47 Prozent aller produzierten Weißweine aus. Bei den Rotweinen fallen auch über 40 Prozent auf eine Sorte: Blauer Zweigelt. Die Weinbauflächen Österreichs werden in vier Weinbauregionen eingeteilt. Die größte Region ist das Weinland Österreich. Hierzu gehören Weinbauflächen in Niederösterreich, dem Burgenland und Wien, die etwa 40.000 der 45.000 Hektar Rebfläche ausmachen. In der Weinbauregion Steierland befinden sich fast neun Prozent der üblichen Fläche. Dazu kommen noch kleine Anbaugebiete im Wiener Stadtgebiet und im Bergland.

Eine wichtige Herkunftsbezeichnung, die angehende Winzer in Österreich kennen sollten, ist DAC. Ein Districtus Austriae Controllatus wird an Weine vergeben, die ihre Herkunftsregion unverkennbar repräsentieren können. In der österreichischen Weinhierarchie hat die Einführung dieses Systems eine Erneuerung gebracht: Erstmals wurde damit die Herkunft des Weins über die Rebsorte gestellt.

2. Was zeichnet ein gutes Weingut aus?

Ein Weingut ist in erster Linie ein Betrieb, der Weinreben anbaut und aus den Trauben Wein und andere weinähnliche Erzeugnisse wie Sekt produziert. Meist gehört neben dem Anbau und der Pflege der Reben sowie der Herstellung des Weins auch der Ausschank und ein gastronomischer Betrieb zum Weingut dazu. Zudem ist die Ausrichtung von Veranstaltungen wie Verkostungen oder Führungen durch den Weinkeller eine beliebte Methode, um weitere Kunden anzulocken.

Die Betreiber eines Weinguts, also die Winzer, haben aber hauptsächlich einen botanischen Auftrag. Gemeinsam mit Angestellten kümmert sich der Winzer um die Pflege der Pflanzen und die Weiterverarbeitung der Trauben. Die Qualität dieser ist nicht nur abhängig von den Fähigkeiten des Winzers – auch die klimatischen Begebenheiten haben starken Einfluss. Die klassische Lage eines Weinguts befindet sich an dem Hang eines Hügels mit viel Sonneneinstrahlung, sie sind also meist nach Süden oder Westen geneigt. Gerade in der unebenen Landschaft Österreichs bieten sich hier natürlich viele Standorte an, auch wenn die Lage für die empfindlichen Pflanzen nicht zu hoch sein darf.

Weiterhin entscheidend ist natürlich die Qualität des Anbaugebietes an sich. Die Nährstoffwerte des Bodens und die Hanglage beeinflussen nicht nur den Geschmack der Trauben, sondern ebenso den Wert der Weinplantage. Wechselhaftes Wetter und starker Wind schaden den Pflanzen, deswegen sind klimatisch stabile Standorte beliebt.

3. Wie finden Interessenten ein geeignetes Weingut?

Der Kauf oder die Übernahme eines Weinguts ist sowohl rechtlich als auch in der gelungenen Auswahl kompliziert. Deswegen empfiehlt es sich auf jeden Fall, den Vorgang über einen Makler abzuwickeln. Diese sind oft auf Weingüter spezialisiert und können Interessenten auch fachkundige Informationen zum Grundstück beantworten. Dazu gehören unter anderem die Bodenbeschaffenheit und die Umgebung.

Viele Makler lassen sich über deren Internetpräsenz finden, wo direkt Termine vereinbart werden können und Eckdaten des Weinguts bereitstehen. Oft sind diese auch in den gängigen Online-Portalen gelistet. Eine Information darüber empfiehlt sich also, um ein geeignetes Weingut und einen guten Makler zu finden. Der ehemalige Eigentümer ist in der Regel in den Verkauf involviert und kennt alle Details zu seinem ehemaligen Gut. So können Interessenten sich ein Bild über die Abläufe im Betrieb machen und Besonderheiten erfahren.

4. Sollte das Weingut besser gekauft oder gepachtet werden?

Einer Winzerkarriere können Interessenten nachgehen, indem sie ein Weingut kaufen oder pachten. Dabei sollten sie sich allerdings bewusst sein, welche Kosten und welche Verpflichtungen auf sie zukommen. Die Entscheidung, die angehende Winzer treffen, hängt von einigen Faktoren ab:

  • Der Kauf eines Weinguts ist mit sehr hohen Kosten verbunden. Der Hektarpreis für ein gut gepflegtes Objekt, an welchem rentabler Wein geerntet werden kann, beträgt zwischen 25.000 und 30.000 Euro – Top-Lagen sogar noch mehr. Entscheidend sind dann natürlich die Größe und die Ausstattung. Soll der Winzerberuf hauptberuflich ausgeführt werden, sollten genug Rebstöcke vorhanden sein, um ausreichend Wein zu produzieren. Dazu kommt noch das Gästehaus (in dem der Besitzer eventuell selber leben möchte) und der Weinkeller, in dem das Endprodukt erzeugt und gelagert wird. Alles in allem liegen die Kosten für den Kauf eines Weinguts zwischen drei und zehn Millionen Euro. Ein weiterer Faktor für den Besitz eines Weinguts ist der sogenannte Genussvorteil. Wein ist nämlich immer noch ein Luxusartikel und somit attraktives Statussymbol.
  • Eine Alternative ist die Pacht eines Weinguts. Bei der Pacht überlässt der Besitzer dem Winzer das Objekt gegen ein festes Entgelt, ähnlich wie bei einer Miete. Der Unterschied ist, dass die Fruchtziehung erlaubt ist und die daraus resultierten Umsätze eingenommen werden dürfen. Somit kann der Winzer dem Weinanbau und der Weinherstellung hergehen und damit die Pacht zahlen sowie die weiteren Einnahmen behalten. Der Nachteil ist, dass das Weingut nicht frei nach den persönlichen Vorstellungen gestaltet werden kann.
  • Die Pacht ist auch eine attraktive Möglichkeit für Investoren, die ein Weingut gekauft haben, sich aber nicht mit der Nutzung beschäftigen möchten oder keine Winzerausbildung haben. Hier können auch Erlös- oder Erntebeteiligungen gegen geringere Geldpacht ausgehandelt werden. So kommen die Besitzer ebenfalls in den Genuss ihres Weins, ohne zu viel Arbeit zu haben.
  • Die Miete eines Weinguts ist prinzipiell nicht möglich oder sinnvoll. Was allerdings möglich ist, ist die Anmietung der Räumlichkeiten für Events, Geburtstage oder Hochzeiten. Auch Führungen sind häufig in so einer Miete eingeschlossen.

5. Mit welchen Kosten muss beim Betrieb gerechnet werden?

Natürlich ist der Betrieb eines Weinguts sehr aufwändig und nicht für Personen geeignet, die zeitlich und finanziell eingespannt sind. In erster Linie sollte auch gesagt werden, dass der Betrieb alleine nicht möglich ist. Winzer müssen in jedem Fall eine gewisse Anzahl an Mitarbeitern beschäftigen, die sie unterstützen. Dazu gehören:

  • Saisonale Erntehelfer
  • Servicekräfte für die Gastronomie
  • Unterstützung für den Weinkeller und die Produktion

Diese müssen oft nicht das ganze Jahr beschäftigt werden, sondern nur zu besonders stressigen Zeiten. Weitere Kosten betreffen die Wartung der Technik und auch die Beschaffung aller relevanten Geräte.

Ein weiterer finanzieller Faktor ist, dass die Ernte jährlich schwankt und somit nicht mit regelmäßig gleichbleibenden Erträgen gerechnet werden kann. In kalten Sommern, bei Stürmen oder starken Regenfällen kann der Weinertrag schlechter werden oder es können sogar ganze Erträge ausbleiben. Deswegen sollten auf jeden Fall schon vorher finanzielle Rücklagen gebildet werden.

6. Was muss rechtlich beim Weinbau beachtet werden?

In Österreich gilt das sogenannte Weinbaurecht. Dazu gehört auch das Recht, Weingärten zu betrieben und Wein anzubauen. Der Erwerb dieses Rechtes ist mit Kosten verbunden, die je nach Anbaugebiet variieren und abhängig von Prestige und Qualität des Gebietes teurer werden. Zudem gilt selbstverständlich auch in Österreich das EU-Weinrecht. Die Bezeichnungen der Weine wurden dafür im Jahre 2009 festgelegt. Eine Hektarertragsregelung grenzt die Dichte der Bepflanzung und die Menge der Erträge ein, um Wettbewerbsverzerrung zu verhindern.

Außerdem werden die Weinkategorien nach Mostgewicht in Grad KMW gemessen. Dabei gibt es Unterschiede, wie ein Wein benannt werden darf. Weine mit dem geringsten Mostgewicht dürfen nur als „Wein“ bezeichnet werden, die mit dem höchsten Mostgewicht sind „Prädikatsweine“.

7. Wie gut eignen sich Weingüter als Investitionsanlage?

In Zeiten von niedrigen Zinsen sind ertragreiche Investitionen hoch gefragt und Interessenten greifen auch zu eher ungewöhnlichen Möglichkeiten. Unternehmerische Anlagen in der Landwirtschaft sind dabei beliebt – und Weingüter bieten zusätzlich noch den Genussvorteil. Wenn zwar mehr Arbeit investiert werden muss als bei einer Bankeinlage nehmen Investoren dies gerne in Kauf, um auch einen merkbaren Ertrag zu erzielen. Dieser kann monetär, aber auch sachlich sein.

Zusätzliche Einnahmequellen neben dem Wein sind natürlich der Betrieb einer Gastronomie, Führungen über die Plantagen, Weinverkostungen und Vermietungen für Feiern. So ist der Investor nicht nur Winzer, sondern auch Gastronom. Wer auf schnelles Geld aus ist, sollte allerdings einen anderen Weg wählen. Bis neu gepflanzte Trauben charakterstark genug für die Weinproduktion sind, können gut und gerne fünf Jahre ins Land ziehen. Der größte Vorteil ist jedoch auch eine Investition in die Lebensqualität, da die Arbeit im Freien vielen Leuten auch in älteren Jahren einen schönen Ausgleich bietet. Der Weinanbau kann sich also von einer Investition auch in ein zeitintensives Hobby verwandeln, mit dem ambitionierte Winzer gerne ihre Zeit verbringen.