Die ImmoScout24-Analyse zeigt einen Anstieg bei Angebotspreisen und Nachfrage am österreichischen Immobilienmarkt. Die Expert:innen von ImmoScout24 sowie von JP Immobilien und 3SI Makler geben nun einen Einblick, was die Zahlen und Daten für die Branche bedeuten. „Der Wegfall der KIM-Verordnung erleichtert den Kreditzugang, während steigende Mietpreise das Kaufinteresse zusätzlich befeuern. Von der Politik erwarten wir gezielte Unterstützung – etwa durch Förderungen für Bauträger, weniger Auflagen im Wohnbau und eine Reform des veralteten Mietrechts, besonders im Altbau", kommentiert etwa Gerhard Klein, Geschäftsführer bei 3SI Makler.
Wien, am 25. August 2025. Steigende Angebotspreise und wachsendes Kaufinteresse: Die aktuelle Analyse von ImmoScout24 zur Entwicklung am österreichischen Wohnimmobilienmarkt sorgt für ein überraschend positives Marktbild im ersten Halbjahr 2025. Waren die letzten Jahre in der heimischen Immobilienbranche eher von Zurückhaltung und trüben Aussichten geprägt, deuten die Zahlen und Daten aus der ersten Jahreshälfte wieder auf Licht am Ende des Tunnels hin.
„Immobilienprofis wissen, dass ein steigender Durchschnittspreis auch mit der Anzahl von hochwertigen Neubau-Objekten am Markt zusammenhängt. Welche Quadratmeterpreise von Käufer:innen nun wirklich akzeptiert werden, ist noch offen. Das Interesse am Kauf ist aber jedenfalls wieder stark zurück. Die Anfragen auf unserer Plattform steigen nun schon das zweite Jahr in Folge. Die Makler:innen und Bauträger spielen eine zentrale Rolle dabei, diese Nachfrage richtig zu kanalisieren. Gerade in einem regional differenzierten Marktumfeld sind datenbasierte Beratung und fundierte Vermarktung wichtiger denn je", schätzt Markus Dejmek, Österreich-Chef von ImmoScout24, die Marktlage ein.
Während sich der Angebotspreis von Eigentumswohnungen gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 im Durchschnitt um vier Prozent erhöht hat und nun bei 5.951 Euro pro Quadratmeter liegt, wurden Einfamilienhäuser um sechs Prozent teurer und liegen bei 4.041 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien insgesamt um 16 Prozent gestiegen. Wohnungen sind vor allem in der Steiermark, Tirol und Wien stark gefragt. Bei Häusern zieht Wien besonders deutlich an – dicht gefolgt von Vorarlberg.
Für die Immoexpert:innen von JP Immobilien und 3SI Makler geht der Weg langsam wieder in die richtige Richtung, voreilige Jubelstimmung bricht in der Branche allerdings noch nicht aus.
Wolfgang Schnopfhagen, Geschäftsführer der J&P Immobilienmakler GmbH, mahnt zur Vorsicht: „Die Dynamik ist am Markt deutlich zu spüren, jedoch darf der Tag nicht vor dem Abend gelobt werden. Die Politik muss nachhaltige Maßnahmen setzen. Das Auslaufen der KIM-Verordnung hat die Möglichkeit für Käufer erleichtert. Eine Erleichterung für Neuerrichtung ist der logische zweite Schritt. Deregulierungen würden Bauherren Zeit und Geld ersparen, was sich positiv auf die Preise auswirkt. Darüber hinaus muss die Politik offen für Unterstützungen bei Finanzierungen sein. Die langfristige Erhöhung der Eigenheimquote trägt maßgeblich zur Verbesserung der Mittelschicht bei.“
In dieselbe Kerbe schlägt auch Gerhard Klein, Geschäftsführer bei 3SI Makler: „In den kommenden Monaten rechnen wir mit einer starken Immobiliennachfrage. Der Wegfall der KIM-Verordnung erleichtert den Kreditzugang, während steigende Mietpreise das Kaufinteresse zusätzlich befeuern. Von der Politik erwarten wir gezielte Unterstützung – etwa durch Förderungen für Bauträger, weniger Auflagen im Wohnbau und eine Reform des veralteten Mietrechts, besonders im Altbau. Ein Beispiel: Wenn ein komplett kernsaniertes Gebäude nur zum Richtwert vermietet werden darf, ist die Politik gefordert, neue Lösungen zu finden. Wichtig ist jetzt, Finanzierungen für Familien und Investoren zu erleichtern. Trotz KIM-Aus bestehen weiterhin strenge Hürden, die den Eigentumserwerb erschweren – besonders junge Familien sollte die Politik daher unterstützen.“
Einig sind sich Schnopfhagen und Klein auch darin, dass sich die Nachfrage seit dem Abschwung 2022 und 2023 verändert hat. „Seither beobachten wir tatsächlich, dass Käufer eher auf günstigere, gebrauchte Immobilien zurückgreifen, anstatt hochpreisige Neubauten zu erwerben. Gleichzeitig gibt es aber auch eine kaufkräftige Klientel, die aus Zeitgründen lieber auf sofort bezugsfertige Immobilien mit modernster Ausstattung setzt. Letztlich ist beides gefragt: die günstigere Bestandsimmobilie ebenso wie der hochwertige Neubau“, so Gerhard Klein von 3SI Makler. Wolfgang Schnopfhagen pflichtet bei, sieht allerdings bereits langsam eine Trendumkehr: „Das hat zwangsläufig mit dem geringeren Volumen zu tun. Wenn Kredite in der Höhe stark begrenzt werden, müssen Alternativen gesucht werden. Das war eher ein temporäres Phänomen.“
Trotz der positiven Signale bleibt der Immobilienmarkt also weiter in Bewegung. Während für die Branche nun gilt, flexibel auf neue Rahmenbedingungen zu reagieren und Chancen ebenso wie Herausforderungen vorausschauend zu begegnen, ist auch die Politik gefordert, verlässliche Rahmenbedingungen für nachhaltige Entwicklung zu schaffen.
ImmoScout24 ist seit Jänner 2012 mit einem österreichischen Marktplatz online (ImmoScout24.at). Gemeinsam mit Immobilien.net, immodirekt.at und immosuchmaschine.at verzeichnet das Netzwerk jeden Monat rund 1,8 Millionen Nutzer:innen (Google Analytics Q1 2025). Die Nutzer:innen können dabei unter rund 100.000 Immobilienangeboten wählen. Auf den vier Portalen vermarkten derzeit mehr als 2.200 Immobilienbüros in Österreich ihre Objekte. Mit seinen digitalen Lösungen schafft der Online-Marktplatz Orientierung und bringt Eigentümer:innen, Makler:innen und Suchende erfolgreich zusammen. Für den Erfolg von ImmoScout24 sind rund 60 Mitarbeiter:innen in Wien verantwortlich. ImmoScout24 Österreich gehört zur deutschen Scout24-Gruppe. Weitere Informationen unter ImmoScout24.at.
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