Der Finanzierungsplan ist das Fundament Ihrer Baufinanzierung: Darin werden die Gesamtkosten für den Bau oder Kauf eines Hauses den finanziellen Mitteln gegenübergestellt.
Sie haben bereits Ihr Eigenkapital und den Maximalbetrag ermittelt, den sie monatlich zur Abbezahlung eines Kredites aufbringen können. Nun geht es daran, einen Finanzierungsplan für den Bau oder Kauf Ihres Traumhauses zu erstellen. Der Plan zeigt die Gesamtkosten Ihres neuen Heimes sowie die Zusammensetzung der notwendigen finanziellen Mittel auf – und dient als Grundlage für Ihren Kreditantrag bei der Bank.
Beim Erwerb einer Immobilie sind eine Menge Nebenkosten zu beachten die für den Wohnungs- oder Hausbesitzer in spe zusätzlich zum Kaufpreis anfallen. Ausgaben, mit denen man bei der Kalkulation unter Umständen nicht rechnet. Folgende Fragen muss sich jeder Käufer vor der Transaktion stellen:
Gesamtkosten | Finanzielle Mittel | ||
Kaufpreis | 300.000 Euro | Eigenkapital/ Bankguthaben | 70.000 Euro |
Grunderwerbsteuer | 15.000 Euro | Bausparguthaben | 20.000 Euro |
Maklergebühr | 10.710 Euro | Eigenkapitalanteil | 90.000 Euro |
Gerichts-/Notarkosten | 6.000 Euro | Bauspardarlehen | 20.000 Euro |
Wertermittlungsgebühr | 800 Euro | Bankdarlehen | 220.000 Euro |
Fremdkapitalanteil | 240.000 Euro | ||
Summe | 332.510 Euro | Summe | 330.000 Euro |
Ist der Finanzierungsplan fertig, sollten Sie sich eine letzte Frage stellen: Können Sie die Gesamtsumme für Ihr neues Zuhause innerhalb von 20 bis 30 Jahren abbezahlen, ohne sich dabei in übertriebenem Maße einzuschränken? Es müssen noch genug Rücklagen vorhanden sein oder angespart werden können, um unerwartete größere Ausgaben, wie etwa den Neukauf eines PKWs, bezahlen zu können. Lautet die Antwort „Ja“, folgt der nächste Schritt in Richtung eigenes Haus. Dann geht es an die Suche nach einem Kreditgeber und der optimalen Darlehensform. Auch wenn es in Bezug auf die Zinsen teurer wird, empfiehlt sich im Zweifelsfall ein Darlehen mit längerer Laufzeit und der Möglichkeit einer Sondertilgung. So wird die monatliche Belastung nicht zu hoch.
Ein Finanzplan hält bei einem Hauskauf oder -bau drei Phasen fest: Das Ermitteln der finanziellen Möglichkeiten inklusive Kreditgespräch, die Bezahlung der am Bau beteiligten Firmen während des Baus und schließlich die Rückzahlung des Kredits.
Der Finanzierungsplan im Rahmen eines Hauskaufs oder -baus ist eine ernstzunehmende Sache. Die Planung erfolgt bereits lange vor der Bauplanung und kann einige Monate in Anspruch nehmen. Wer ein Haus bauen möchte, sollte deshalb schon zwei Jahre vor dem ersten Spatenstich die Finanzierung planen. Dazu kann es sehr hilfreich sein, einen Finanzierungsplan mittels Excel-Tabelle zu erstellen. Wie bei einem Terminkalender werden darin alle wichtigen Maßnahmen festgehalten. Der Planer sollte sich eine Woche fest vornehmen, in der er von der Arbeit Urlaub nimmt und sich komplett auf die Planung der Finanzierung fixiert. In dieser Zeit werden die Eigenmittel addiert und die möglichen monatlichen Raten ermittelt. Auch sollten bereits erste Gespräche mit Bankberatern geführt werden. Das Kreditgespräch wird dann zur Grundlage für weitere Planungen. Steht das Budget fest, kann ein Termin mit dem Architekten vereinbart werden, dann wird der Terminkalender allmählich enger: Termine mit Baufirmen sind frühzeitig zu vereinbaren, vor allem dann, wenn in einer beliebten Bauzeit gebaut werden soll.
Aus finanzieller Sicht sollte vermerkt werden, wann der Kredit aufgenommen wird bzw. wann es zur Auszahlung kommt und wann die ersten Arbeiten bezahlt werden müssen. Es sollte nie die komplette Summe im Voraus bezahlt werden, sondern in Form von Raten nach Leistungseingang. Auch hier müssen die geltenden Stichtage in der Tabelle farblich hervorgehoben werden.
Viele Menschen haben Bausparverträge, ohne dass sie davon wissen. Das liegt daran, dass die Eltern oder Großeltern sie für sie abgeschlossen haben und sie sie mit dem Erreichen der Volljährigkeit als Geschenk bekommen werden. Das Bausparen ist in Österreich deshalb so beliebt, weil es trotz der niedrigen Sparzinsen wenigstens noch eine staatliche Prämie von bis zu 1.200 Euro pro Jahr gibt. Die Förderung kann das Eigenkapital ordentlich aufpeppen, wenn die Laufzeit von sechs Jahren eingehalten wird. Obwohl es der Name vermuten lässt, muss das Gesparte nicht für den Hausbau verwendet werden. Auch der Kauf einer Wohnung oder Sanierungsarbeiten können finanziert werden. Wird kein Bauspardarlehen in Anspruch genommen, kann das Geld für andere Arten der Existenzgründung, wie z.B. eine Ausbildung oder die Versorgung der ersten eigenen Kinder, verwendet werden. Der Kauf oder Bau von Immobilien ist nur Voraussetzung für das Darlehen, nicht aber für das Bausparen.