Darlehen zum Einrichten, Sanieren und Modernisieren

Ein Wohnkredit ist vielseitig einsetzbar, muss aber für das zweckgebundene Wohnen genutzt werden. Erfahre hier, wann sich dieser Kredit für dich lohnt. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Wohnkredit ist zweckgebunden und muss für den Hauskauf, Hausbau oder für Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an der eigenen Immobilie genutzt werden. 
  • Häufig kommt der Wohnkredit ohne ein Grundpfandrecht aus und lässt sich zudem mit Förderungen kombinieren, was den Kredit für viele Immobilienbesitzer attraktiv macht.
  • Nimm dir ausreichend Zeit für den Vergleich verschiedener Wohnkredite und wähle ein Produkt mit optimalen Bedingungen.

Was ist der Wohnkredit?

Der Wohnkredit ist zweckgebunden und dient zur Finanzierung von Anliegen rund um das Thema Wohnen. Häufig wird das Darlehen zu Sanierungs- und Modernisierungszwecken verwendet, aber auch für die Einrichtung der Wohnräume kann es zum Einsatz kommen. Darüber hinaus darfst du mit dem Kredit eine Wohnung oder ein Haus kaufen und sogar bauen. 

Anders als Konsumkredite, mit denen ein kurzzeitiger finanzieller Engpass überbrückt oder kleinere Investitionen finanziert werden können, haben Wohnbaukredite hohe Kreditsummen und lange Laufzeiten. Wenn du ein ganzes Haus mit dem Kredit finanzieren möchtest, beträgt die Laufzeit im Schnitt zwischen 25 und 30 Jahre.

Hypothekenkredit vs. Wohnkredit

Fälschlicherweise werden die Begriffe Hypothekenkredit und Wohnkredit oft gleichgesetzt. Tatsächlich handelt es sich aber um zwei verschiedene Finanzierungsarten. Beim Hypothekendarlehen erhältst du gegen die Hypothek niedrige Zinssätze und freie Verfügbarkeit des Geldes, während beim Wohnkredit keine Grundschuld eingetragen wird, du die Leihsumme aber zwangsläufig zum Thema Wohnen nutzen musst.

Wie funktioniert der Wohnkredit?

Der Wohnkredit funktioniert ähnlich wie der klassische Kredit: Du leihst dir von der Bank Geld und zahlst dieses nach den Vorgaben im Finanzierungsplan mit Zinsen, die als Leihgebühr fungieren, zurück. Anders als beim Hypothekendarlehen wird beim Wohnkredit keine Grundschuld im Grundbuch eingetragen. Dafür ist der Kredit jedoch streng zweckgebunden.

Du darfst mit dem Wohnkredit verschiedene Anliegen rund um das Thema Wohnen finanzieren:

  • Eigenheimkauf: Ein hoher Wohnkredit mit einer langfristigen Rückzahlung macht es möglich, das Eigenheim zu kaufen.
  • Eigenheimbau: Alternativ kannst du eine eigene Immobilie bauen. Voraussetzung ist ein möglichst hohes Eigenkapital, durch das die Konditionen für den Kredit besser ausfallen. 
  • Sanierungen: Durch den Einbau erneuerbarer Energien oder die Wärmedämmung erhöhst du den Wert deiner Immobilie und senkst langfristig deine Energiekosten. Hier kommt der Wohnkredit besonders häufig zum Einsatz. 
  • Reparaturen: Auch für größere Reparaturen an deiner Immobilie kannst du mit einem Wohnkredit zu günstigen Konditionen die nötigen Mittel erhalten. Dafür musst du nachweisen können, dass du der Immobilienbesitzer bist.
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Tipp: Gute Konditionen aushandeln

Bei jedem Kredit solltest du besonders auf das Kleingedruckte achten. Wähle einen Wohnkredit, der unter anderem Sondertilgungen und tilgungsfreie Zeiträume erlaubt, um die finanzielle Belastung für dich möglichst gering zu halten.

Wie kann ich die Höhe des Wohnkredits berechnen?

Die Höhe deines Wohnkredits hängt von verschiedenen Faktoren ab. Neben den aktuellen Zinsen geht es um die Darlehenssumme, um dein eingebrachtes Eigenkapital, um Sicherungen wie eine Lebensversicherung oder einen Bausparvertrag und um deine Bonität. 

Informiere dich vor deinem Gespräch mit der Bank über verschiedene Kreditmöglichkeiten, um dir schon vor dem Gespräch mit der Bank verschiedene Szenarien vor Augen zu führen. So erhältst du einen Eindruck davon, welche Kredithöhe und welche monatliche Rückzahlungsrate du dir leisten kannst und wie sich die Summe reduzieren lässt.

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Tipp:

Insbesondere dann, wenn du eine nachhaltige Immobilie baust oder den Wohnkredit für umweltfreundliche Sanierungen nutzt, kommt eine zusätzliche Förderung in Frage. Eine Übersicht zu den Fördermöglichkeiten im Wohnbau in Österreich erhältst du hier.

Beispielrechnung für einen Wohnkredit

Ein Wohnkredit wird stets an die persönliche Situation des Kreditnehmers angepasst. Dennoch kannst du in Online-Rechnern einen guten Eindruck erhalten. Beispielsweise könnte ein Wohnkredit für große Sanierungsarbeiten oder auch für den Hauskauf wie folgt aussehen: 

Zu finanzierende Kosten 200.000 Euro
Kaufnebenkosten 13.200 Euro 
Eigenkapital 50.000 Euro
Kreditbedarf 163.200 Euro
Kreditlaufzeit 20 Jahre
Effektivzins 1,60 % p.a. 
Monatsrate  796 Euro

In diesem Beispiel hättest du nach 20 Jahren den gesamten Kredit zurückbezahlt. Bei einer Laufzeit von nur 15 Jahren fiele eine Rate von 1.066 Euro pro Monat an. Diese Zahlen hängen jedoch auch vom geltenden Effektivzins und von deinem Eigenkapital ab. Darüber hinaus ist es möglich, durch Eigenleistungen den Kreditbedarf zu reduzieren.

Welche Vorteile und Nachteile bietet ein Wohnkredit?

Der Wohnkredit bietet viele Vorteile für Häuslbauer und Hausbesitzer, die sich eine Renovierung oder Sanierung wünschen. Insbesondere die Tatsache, dass ein Grundbucheintrag nicht immer nötig ist, ist interessant. Vor dem Kreditabschluss solltest du dich jedoch gut mit allen Vorteilen und Nachteilen dieser Finanzierungsvariante auseinandersetzen.

Vorteile des Wohnkredits Nachteile des Wohnkredits
  • Schnelle Verfügbarkeit

  • An eigene Immobilie gebunden 

  • Günstigere Konditionen aufgrund der Zweckbindung

  • Besitz der Immobilie nötig

  • Grundbucheintrag nicht immer nötig

 
  • Günstige Konditionen

 
  • Flexibilität bei Ratenhöhe und Laufzeit

 

 

Wie finde ich einen günstigen Wohnkredit?

Um einen günstigen Wohnkredit zu finden, solltest du dir Zeit nehmen und verschiedene Angebote miteinander vergleichen. Verschaffe dir einen Überblick über die aktuell üblichen Konditionen und nutze dieses Wissen als Argumentationsgrundlage beim Bankgespräch. Viele Kreditnehmer scheuen davor zurück, zu verhandeln, aber gerade bei deiner Hausbank solltest du freundlich, aber bestimmt deine Forderungen aussprechen.

Bedenke, dass nicht nur der Zinssatz, sondern auch die Konditionen eine wichtige Rolle spielen. Wenn du beispielsweise in näherer Zeit eine Erbschaft erwartest, ist es sinnvoll, einen Wohnkredit mit etwas höheren Zinsen, aber dafür mit kulanten Rahmenbedingungen für eine Sondertilgung in Kauf zu nehmen. 

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Tipp:

Überlege, in einen unabhängigen Finanzberater zu investieren. Dieser findet den besten Wohnkredit für dich, erstellt einen ausführlichen Finanzierungsplan und kann dich auch zum Thema Fördermittel beraten.