Niemand kauft gerne die Katze im Sack. Deshalb sind Besichtigungstermine bei Immobilien heutzutage Standard. Mit der richtigen Vorbereitung bietet die Besichtigung für den Mieter oder Käufer die Chance, vor Ort einen genauen Eindruck zu bekommen, während Verkäufer die Vorteile der Immobilie möglichst überzeugend hervorheben können. Im Folgenden erhältst du Informationen und Checklisten rund um das Thema Besichtigungstermin.
Um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren, wenden sich Interessenten einfach an das Maklerbüro oder die im Inserat genannte Kontaktperson. In manchen Fällen, wie beispielsweise bei Studentenwohnungen, bietet sich auch ein sogenanntes „Open House“ an, also ein fester Termin, an dem alle Interessenten erscheinen können. Bei solchen Terminen ist es ratsam, bereits alle Unterlagen, die zu einer Vertragsunterzeichnung notwendig sind, mitzubringen. Auch wenn der Mietvertrag nicht sofort unterschrieben wird, zeigt der potentielle Mieter damit sein starkes Interesse und ist weniger gut vorbereiteten Bewerbern gegenüber im Vorteil. Geschenke sollten jedoch nicht mitgebracht werden, da sie aufdringlich wirken oder gar als eine Art Bestechungsversuch empfunden werden können.
Tipps für den Besichtigungstermin:
Bevor der eigentliche Interessent die Immobilie besichtigt, sollte ein Bausachverständiger das Objekt begutachten. Mit dem Makler oder Verkäufer vereinbart der Immobiliengutachter einen Besichtigungstermin, um vor Ort die Immobilie auf Herz und Nieren zu prüfen. So ist der Käufer vor unliebsamen Überraschungen abgesichert. Mit Messgeräten und dem Sachverstand eines Wertgutachters können feuchte Wände, schlechte Isolierungen und Schäden an Fliesen oder Estrich festgestellt werden, also Baumängel, die ein Laie vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennt. Auch der Makler informiert den Interessenten über mögliche Beeinträchtigungen. Er haftet für eine gewissenhafte Auskunft und kann bei Problemen aufgrund einer Fehlinformation belangt werden.
Daneben gibt es viele Aspekte, die im Inserat nicht vermittelt werden können. Erst vor Ort stellt sich beispielsweise heraus, wie gut das Tageslicht genutzt werden kann, wie hoch das Verkehrsaufkommen in der Umgebung ist oder in welchem Zustand sich die Einbauküche befindet. Wer eine Immobilie ohne Besichtigungstermin kauft oder mietet, geht das hohe Risiko ein, spätestens beim Einzug enttäuscht zu werden.
Wer eine Wohnung oder ein Haus besichtigt, sollte sich insbesondere auf die möglichen Schwachstellen konzentrieren. Auch das Mitnehmen eines Maßbandes ist zu empfehlen, um die tatsächliche Größe der einzelnen Räume auszumessen und eventuell bereits die Einrichtung der neuen Wohnung zu planen. Dass der Makler oder Vermieter bei der Besichtigung anwesend ist, sollte nicht als Kontrolle gewertet werden. Im Gegenteil steht er für Fragen zur Verfügung und es können bereits konkrete Verhandlungen geführt werden.
Umgekehrt sollte der Interessent beachten, dass auch Fragen an ihn gerichtet werden und der Besichtigungstermin zum Bewerbungsgespräch werden kann. Fragen, die die Privatsphäre betreffen, wie zum Beispiel zu Hobbies, Familienstand und Religionsbekenntnis müssen nicht beantwortet werden. Es ist allerdings durchaus üblich, dass im Rahmen des Besichtigungstermins ein Fragebogen zur Mieterselbstauskunft auszufüllen ist. Hier dürfen allgemeine Fragen zum Arbeitsverhältnis des potentiellen Mieters, zum Einkommen und zur Anzahl der zukünftigen Bewohner gestellt werden.
Auf einen Besichtigungstermin sollten sich sowohl der Anbieter als auch der Interessent gut vorbereiten. Der Vermieter sollte sich im Klaren sein, welche Zielgruppe er ansprechen will, zu welchen Kompromissen er bereit ist und ob er bei der Miete oder beim Kaufpreis Spielraum hat.
Der Wohnungssuchende sollte sich alle Fragen, die für die Miete oder den Kauf entscheidend sein können, vorab aufschreiben und eine Checkliste erstellen. Außerdem ist es empfehlenswert, einen Lebenslauf, eine Mieterselbstauskunft oder sogar einen Einkommensnachweis unaufgefordert mitzubringen. Die Vorlage ist optional, macht jedoch beim Anbieter einen guten Eindruck.
Möchtest du ein Objekt kaufen, solltest du auf die Hausbesichtigung optimal vorbereitet sein. Nimm einen Fotoapparat, einen Meterstab sowie ein Notizbuch mit, damit du so viele Details wie möglich festhalten kannst. Viele wichtige Punkte entdecken Käufer erst im Nachhinein, weshalb wir dir zur Hausbesichtigung eine Checkliste bereitstellen möchten, an der du dich orientieren kannst.
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Nimm diese Checkliste zur Hausbesichtigung mit, dann bist du gut vorbereitet und kannst die Punkte, die dir am wichtigsten sind, abarbeiten. Sei auch auf Fragen des Maklers oder des Verkäufers zu deiner Finanzierungsplanung vorbereitet.
Auch für den Vermieter oder Verkäufer ist der Besichtigungstermin wichtig, um den potentiellen Mieter oder Käufer kennen zu lernen und besser einschätzen zu können. So kann der Vermieter sich durch die im besten Fall mitgebrachte Mieterselbstauskunft ein Bild von der Person, der Familie, der Bonität und Vertrauenswürdigkeit des Interessenten machen. Gleichzeitig erhält er die Möglichkeit, seine Immobilie in einem guten Licht zu präsentieren und den Interessenten einen möglichst positiven Eindruck zu vermitteln. Die Interessenten sollten bevorzugt einzeln zu einem Besichtigungstermin vorbeikommen. So werden chaotische und stressige Situationen vermieden. Weiters sollte der Anbieter vor dem Termin für Sauberkeit und Ordnung sorgen. Diese Kriterien können sich maßgeblich auf die Entscheidung auswirken. Auf den Besichtigungstermin sollte sich also auch der Anbieter mit einer Checkliste vorbereiten.