Keinen Kostenpunkt bei der Kalkulation vergessen

Bei der Planung des Hausbaus darf kein Kostenpunkt vergessen werden. Deshalb sollten Sie alle Herstellungskosten kennen. Jetzt informieren!

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Was sind Herstellungskosten?

Alle Ausgaben, die für die Erstellung eines Hauses anfallen, fallen unter den Begriff Herstellungskosten. Sie gliedern sich in Rohbauarbeiten, Ausbauarbeiten, allgemeine Bauarbeiten und Bauwerkskosten. Zu den allgemeinen Bauarbeiten gehören die Einrichtung der Baustelle, Schuttabfuhr, Erschließungsarbeiten, Gebühren bei den Behörden und sonstige Arbeiten, die außerhalb des Gebäudes anfallen. Unter Rohbauarbeiten werden konstruktive Maßnahmen, wie Beton- und Isolierarbeiten oder die Anbringung von Blitzschutzanlagen oder das Verlegen der Leitungen im Gebäude verstanden. Die Ausbauarbeiten umfassen alle Arbeiten, die vom Rohbau bis zur Fertigstellung notwendig sind, also Verputzen und Verkleiden, Aufstellen von Innenwänden oder auch die Verlegung eines Estrichs.

Die Bauwerkskosten sind die Summe all dieser Herstellungskosten abzüglich der Erschließungskosten.

Welche zusätzlichen Kosten fallen bei einem Hausbau an?

Neben den Herstellungskosten fallen beim Hausbau Baunebenkosten an. Diese sind: Planungskosten für Statiker und Architekt, Versicherungsgebühren und behördliche Gebühren. Auch die Finanzierung ist mit Zusatzkosten in Form von Zinsen und Kreditgebühren verbunden. Die Baunebenkosten können je nach Bauvorhaben 15 bis 20 Prozent von den ermittelten Baukosten ausmachen und sind bei der Kreditaufnahme zu berücksichtigen.

Neben diesen Baunebenkosten kommen auf den Immobilienbesitzer in spe noch Kaufnebenkosten zu. Sie fallen für die Grundbucheintragung, Makler- und Notar-Honorare und die Grunderwerbssteuer an und betragen zwischen fünf bis 13 Prozent von den Erwerbskosten.

Wie werden die Herstellungskosten richtig kalkuliert?

Wird ein Bau von einem Architekten geplant, dann hilft dieser bei der Kalkulation der Baukosten. Anhand von Kostenvoranschlägen wird die zu erwartende Gesamtsumme inklusive eines Polsters für unerwartete Zwischenfälle ermittelt. Besonders zuverlässig lassen sich die Ausgaben für den Bau eines Fertighauses berechnen. Fertighäuser werden schlüsselfertig oder bezugsfertig zu einem Pauschalpreis angeboten. Häuslbauer, die auf einen Architekten verzichten möchten, sollten sich aber trotzdem Tipps von einem Bauberater holen. In einigen österreichischen Bundesländern gibt es Förderungen für solche Baugespräche.

Wie hoch sind die Kosten für den Hausbau?

Für die Herstellung eines Einfamilienhauses sind für den Rohbau etwas mehr als 40 Prozent der Gesamtkosten einzuplanen, wobei die Betonarbeiten und die Maurerarbeiten die größten Kostenpunkte ausmachen. Der Innenausbau fällt ebenfalls mit etwa 40 Prozent der Gesamtkosten ins Gewicht. Hier sind die Verputzarbeiten am teuersten. Circa 17 Prozent der Kosten sind für die Installation von Elektroanlagen, Heizungen, Lüftungen und sanitären Anlagen zu berücksichtigen.

Wie können die Kosten für den Hausbau berechnet werden?

Je nachdem, wo das Haus gebaut werden soll, machen die Grundstückskosten einen erheblichen Teil der Gesamtkosten aus. Darunter fallen neben dem Kaufpreis die Grunderwerbssteuer und die Kosten für die Eintragung ins Grundbuch. Auch in Bezug auf die Baukosten gibt es regionale Unterschiede. Im Westen Österreichs sind Bauarbeiten teurer als im Osten, außerdem gibt es ein Preisgefälle zwischen Stadt und Land. Im Schnitt muss pro Quadratmeter Nutzfläche mit 1.200 bis 1.800 Euro gerechnet werden, wobei die Baunebenkosten in dieser Schätzung nicht berücksichtigt sind. Auch die Außenanlagen sind separat zu bezahlen.

Wie werden die Herstellungskosten reduziert?

Wer handwerklich geschickt ist, kann einige Arbeiten am Bau selbst übernehmen. Wichtige Schritte wie Betonguß, Verlegung des Estrichs, Mauerarbeiten oder die Verlegung der Leitungen sollten aber unbedingt dem Profi überlassen werden. Unsauberes und unprofessionelles Arbeiten können hier gefährlich werden. Das Ausmalen der Räume, die Verlegung der Böden oder die Gestaltung der Außenanlagen kann der Häuslbauer selbst übernehmen. Jedoch sollte er darauf achten, hochwertige Produkte zu verwenden, die nicht gesundheitsschädlich sind. Besonders bei Farbe wird gerne zu günstigen Produkten gegriffen, was sich oft nicht rechnet. Die Wände müssen dann in der Regel mehrmals gestrichen werden, bis die Farbe dieselbe Deckkraft erreicht wie ein Qualitätsprodukt.