Der Kauf einer Immobilie kann mit Eigen- oder Fremdfinanzierung erfolgen. Welche Finanzierungsmöglichkeiten bestehen, erfahren Sie hier.
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Die Welt nach der Finanzkrise ist nicht mehr dieselbe: Vor allem was Kleinanleger betrifft. Das Auf und Ab an den Aktien-, Anleihen- und Devisenmärkten hat vielen privaten Anlegern Geld gekostet. Unter anderem, weil sie in der Regel weniger Erfahrungen, Nerven und Informationen als Anlage-Profis besitzen.
Geld hat seinen Preis, und auch bei niederen Zinsen sind Kredite nicht gratis. Wer sein Haus beispielsweise über ein Darlehen mit dreißig Jahren Laufzeit finanziert, zahlt bestenfalls um die Hälfte mehr zurück, als er aufgenommen hat. Inflation begünstigt zwar tendenziell jene, die Schulden machen, aber niemand kann sicher sagen, wie sich die Wirtschaft und das Zinsniveau in dreißig Jahren entwickeln werden.
Im Bereich der privaten Wohnraumschaffung ist Eigenfinanzierung mit Abstand die günstigste Form der Finanzierung. Dazu kommt, dass Banken seit der Finanzkrise Bauvorhaben kaum mehr zu 100 Prozent fremdfinanzieren, sondern immer auf einen gewissen Anteil an Eigenmitteln bestehen. Wer in absehbarer Zeit bauen möchte, ist gut beraten, mit risikoarmen Sparmethoden mindestens ein Drittel der ungefähren Gesamtkosten anzusparen und den Rest über günstige Darlehen zu finanzieren. Grundsätzlich kann gesagt werden: Je mehr Eigenmittel man bei einer Finanzierung einsetzt, desto geringer wird auch das Risiko für die Banken - und desto niedriger sollten auch die Zinsen sein, die man für einen Kredit bezahlt.
Wer Geld ansparen möchte, hat es in Niedrigzins-Phasen nicht immer leicht. Am geringsten sind derzeit die Zinsen für täglich behebbare Sparguthaben bei namhaften österreichischen Banken. Bei dieser Sparform ist dann auch das Risiko am geringsten. Mehr Geld gibt es, wenn man sein Sparbuch für eine bestimmte Zeit sperren lässt. Je länger es gesperrt ist, desto höher die Zinsen. Online-Banken bieten teilweise höhere Zinsen als klassische Banken. Sie sind allerdings auch noch nicht so lange am heimischen Markt vertreten.
Angesichts der historisch niederen Sparzinsen kann es dennoch angebracht sein, über den Tellerrand des Sparbuchs hinauszublicken - vor allem, wenn man sein Erspartes nicht sofort benötigt. Etwas mehr Risiko einzugehen lohnt sich auch deshalb, weil in den vergangenen Jahren die Inflationsrate höher war als die Zinsen von täglich fälligen Spar-Einlagen.
Der Staat fördert die Schaffung von Wohnraum mit unterschiedlichsten Aktivitäten. Bausparen ist der Klassiker: Sowohl beim Ansparen als auch bei der Finanzierung. Wer einen Bausparvertrag abschließt, kommt in den Genuss einer jährlichen staatlichen Förderung. Außerdem können Bausparer ein ebenfalls gefördertes Bauspar-Darlehen beantragen. In der Regel läuft ein Bausparvertrag über sechs Jahre.
Bausparen ist eine der ältesten und beliebtesten Sparformen in Österreich. Hier schwankt Zahl der Bausparverträge um die fünf Millionen. Es gibt keine altersmäßige Beschränkung: jeder in Österreich kann Bausparer sein - vom Säugling bis zum Greis.
- Bauspar-Verträge laufen über sechs Jahre
- Sie werden vielfach über die Hausbank vermittelt und bei einer der vier österreichischen Bausparkassen abgeschlossen: Allgemeine Bausparkasse (AVB), Raiffeisen Bausparkasse, Bausparkasse Wüstenrot und sBausparkasse
- Bausparen ist staatlich gefördert; seit dem 1. 4. 2012 zahlt der Staat eine jährliche Prämie von 1,5 bis 4 Prozent auf das eingesetzte Kapital, die Kapitalobergrenze liegt bei 1200 Euro; 2013 beträgt die staatliche Bauspar-Prämie 1,5 Prozent - und damit höchstens 18 Euro
- Die Verzinsung erfolgt je nach Bauspar-Vertrag fix oder variabel
- Wird ein Bauspar-Vertrag vorzeitig aufgelöst, muss man die staatliche Prämie zurückbezahlen, eine Verwaltungskosten-Pauschale wird schlagend
- Die Konditionen der einzelnen Bausparkassen unterscheiden sich zum Teil erheblich voneinander - vergleichen lohnt sich auf jeden Fall, auch was Kontoführungsgebühren und Spesen betrifft.
- Bauspar-Verträge sind ein bewährtes Mittel, wenn es um die Ansparung von Kapital geht
- Die staatliche Prämie ist von der Kapitalertragssteuer befreit
- Geringes Risiko: Es lässt sich relativ genau planen, wie viel am Ende der Laufzeit herauskommt
- Wer einen Bausparvertrag abgeschlossen hat, kommt schneller zu einem staatlich geförderten Bauspar-Darlehen
- Speziell in Niedrigzins-Phasen bekommt man mit einem Bauspar-Vertrag nicht viel mehr Ertrag als auf einem gewöhnlichen Sparbuch
- Die staatliche Prämie ist auf 1200 Euro begrenzt
Wer Anteile an einem Investment-Fonds kauft, bekommt zusammen mit seinen Anteilen auch verschiedene Vorteile von Großanlegern mitgeliefert. Investment-Fonds haben unterschiedlichste Aktien und Anleihen in ihrem Portfolio und streuen das Risiko dementsprechend weit. Banken bieten eine große Varietät an Fonds an, oft nach Branchen oder Regionen sortiert. Professionelle Fonds-Manager nehmen jene Papiere in den Fonds, welche die größten Renditen versprechen.
Speziell hier gilt die Grundregel: Je höher die Aussicht auf Gewinne, desto höher ist auch das Risiko. Dies gilt besonders für Aktien, aber auch für Investmentfonds. Viele Banken bieten Fondsspar-Programme zum langfristigen Vermögensaufbau an, um das Risiko zu verringern. Allerdings muss man sich auch hier bewusst sein, dass bis zu einem gewissen Grad mit dem eigenen Ersparten spekuliert wird. Wer dies tut, braucht gute Nerven, einen langen Atem und Kapital, das er für eine Zeit entbehren kann. Je schneller Geld benötigt wird, desto sicherer muss die Anlageform sein.
Fakt ist: auch Investment-Fonds sind vom Auf und Ab der Finanzmärkte betroffen - und an den Schalthebeln sitzen auch nur Menschen, die nicht eigenes sondern fremdes Geld verwalten. Wer sich überlegt einen Teil seines Geldes in einen Investmentfond zu investieren, sollte unbedingt detaillierte Informationen zu dem jeweiligen Fonds einholen und auch auf Spesen und Gebühren achten.
Je nach Art der Veranlagung lassen sich Fonds in drei große Gruppen einteilen: Aktienfonds investieren das Geld in Aktien, Rentenfonds kaufen staatliche Anleihen, Pfandbriefe sowie Unternehmensanleihen und Geldmarkt-Fonds investieren in Festgelder und Anleihen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr. Bei Geldmarkfonds ist das Risiko am geringsten, die Rendite liegt allerdings in vielen Fällen nicht höher als bei einem herkömmlichen Sparbuch.
Gemischte Fonds investieren sowohl in Aktien als auch in Anleihen. Dachfonds sind Fonds, die in andere Fonds investieren. Hedgefonds investieren vielfach in hochspekulative Finanzprodukte, ihre Manager haben ausgeklügelte Strategien und gehen oft hohe Risiken ein. Da bei Hedgefonds sehr viel vom Management abhängt, sind die Gebühren in der Regel relativ hoch.
Wer über einen längeren Zeitraum Vermögen aufbauen möchte, sollte sich bei seiner Bank über einen Fondssparplan erkundigen. Hat man sich für einen Fonds entschieden, kauft man in der Regel Monat für Monat über einen längeren Zeitraum für einen gewissen Betrag Fondsanteile. Da der Kurs des Fonds schwankt, erhält man in Zeiten niedriger Kurse mehr Anteile des Fonds als in Zeiten hoher Kurse. Am Ende sollte ein erheblicher Kapitalzuwachs stehen - wobei man seine Anteile dann aus dem Fonds nehmen sollte, wenn der Kurs entsprechend hoch ist.
Wer über finanzkräftige Familienmitglieder und über entsprechend starke Familienbande verfügt, sollte sich ernsthaft überlegen, sich Geld für den Hausbau über einen Privatkredit zu beschaffen. Im Gegensatz zu Banken haben Familienangehörige in der Regel wenig Interesse daran, durch das Verleihen von Geld Zinsen zu verdienen. Dazu kommt, dass Banken auf Spareinlagen derzeit ohnehin sehr wenige Zinsen geben und Investitionen in Wohnraum eine sehr sichere Anlageform sind. Wenn es um größere Beträge geht, sollte man unbedingt schriftliche Vereinbarungen treffen, am Besten im Beisein eines Anwalts oder eines Notars.