Die Entscheidung zwischen Bestandsimmobilie oder Neubau hängt von einigen Faktoren und den festgelegten Entscheidungskriterien ab. Welche Vorteile ältere als auch neuere Wohnobjekte bieten und welche Rolle die Art der späteren Nutzung der Immobilie spielt, erfährst du im nachstehenden Ratgeber.
- Bestandsgebäude haben den Vorteil, dass diese im Vergleich zu Neubauten meist auf größeren Grundstücken errichtet wurden.
- Ältere Immobilien sollten vorab mit einer kundigen Person (z. B. Sachverständiger) besichtigt werden, sodass der Sanierungsaufwand vor dem Kauf möglichst korrekt eingeschätzt werden kann.
- Neu errichtete Wohnobjekte haben den großen Vorteil, über eine sehr gute Energieeffizienz zu verfügen. Außerdem sind im Regelfall für die ersten Jahre keine Sanierungsarbeiten an der Immobilie nötig.
- Bei einem noch nicht fertiggestellten Neubau, der gerade von einem Bauträger gebaut wird, besteht die Möglichkeit, die Ausstattung und Raumaufteilung mitzugestalten.
Die Entscheidung ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung zu kaufen, ist eine der wichtigsten deines Lebens. Hinzu kommt folgende Frage: Soll es ein bisher unbewohnter, gerade fertiggestellter Neubau, oder doch lieber ein bereits länger bestehendes Gebäude sein? Beide Varianten haben ihre eigenen Vorteile und Nachteile, auf die wir nachfolgend näher eingehen.
Wenn du dich für einen Neubauimmobilie entscheidest, stellt sich zuerst die Frage, ob das Objekt bereits fertig gebaut ist oder noch gebaut wird. Auch ob es sich bei dem Neubau um ein Haus oder eine Eigentumswohnung handelt, spielt eine wichtige Rolle. So ergeben sich insgesamt vier verschiedene Möglichkeiten, in einen Neubau zu investieren:
- bestehendes Haus als Neubau kaufen
- Haus als Neubau wird noch gebaut
- bestehende Neubauwohnung kaufen
- Neubauwohnung wird noch gebaut
Wird die Immobilie erst noch gebaut, kannst du bei der Auswahl der Baumaterialien, der räumlichen Gestaltung sowie bei bestimmten Ausstattungsmerkmalen unter Umständen deine Wünsche mit einbringen. Ob und in welchem Umfang diese Möglichkeit jedoch besteht, muss vorab mit dem Bauträger geklärt werden. Normalerweise sind bei einem Haus die Gestaltungsmöglichkeiten größer als bei einer Eigentumswohnung.
Der Kaufpreis eines Neubaus von einem Bauträger ist in den meisten Fällen teurer als der Erwerb einer vergleichbar großen, Bestandsimmobilie in derselben Lage.
Dafür hast du einen Gewährleistungsanspruch und musst dir keine Sorgen machen, dass in den nächsten Jahren teure Reparaturen auf dich zukommen könnten. Zudem sind Neubauten mit moderner Technik ausgestattet und erreichen bessere Energiekennzahlen. Der Kauf einer Passiv- oder Niedrigenergieimmobilie spart auf lange Sicht zusätzlich Nebenkosten.
Da in beliebten Gegenden und Ballungsräumen kaum noch Grundstücke für Einfamilienhäuser vorhanden sind, musst du entweder sehr tief in die Tasche greifen oder Richtung Stadtrand oder in ländliche Gebiete ausweichen, um deinen Traum von einem neu errichteten Eigenheim zu verwirklichen.
Die Chancen auf den Kauf einer Neubauwohnung in Zentrumsnähe stehen hingegen sehr gut. Mehrparteienobjekte mit mehreren Eigentumswohnungen sind in Großstädten und Ballungsgebieten häufiger auch zentral gelegen. Da bei derartigen Neubauwohnungen aber auch eine hohe Nachfrage besteht, musst du hier mit erhöhten Kaufpreisen rechnen.
Die Gestaltungsmöglichkeiten bei einer Neubauwohnung, sofern das Gebäude noch gebaut werden muss, sind hingegen eingeschränkt. Im Regelfall werden Mehrparteienimmobilien bereits fertig geplant und dann die einzelnen Eigentumswohnungen im Objekt zum Erwerb angeboten. Auch wenn du als Käufer den Grundriss der Neubauwohnung vielleicht nicht beeinflussen kannst, so kannst du dafür die Inneneinrichtung und Ausstattung vollständig selbst bestimmen. Manche Bauträger bieten dir dafür gleich die passenden Optionen an, so dass zum Einzug alles so aussieht, wie due es dir erträumst.
Einer der Hauptvorteile der Bestandsimmobilie ist, dass Sie gewöhnlich sofort nach dem Kauf einziehen können. Auf den ersten Blick ist sie meist günstiger als ein Neubau, allerdings sind die Kosten für die Reparatur- und Sanierungsarbeiten nicht exakt kalkulierbar. Je älter das Haus, desto mehr Geld sollten Sie für den Notfall zur Seite legen. Aber ein bereits bewohntes Haus hat auch Vorteile. Es wurde erbaut, als noch mehr Wohnraum zur Verfügung stand. Das bedeutet, dass das zugehörige Grundstück größer ist als ein aktuell erhältliches – zumindest in Ballungsräumen. Zudem hat ein älteres Haus seinen ganz eigenen Charme. Mit einem gemütlichen Bauernhaus kann ein Neubau atmosphärisch nicht mithalten.
Ganz gleich, ob Eigentumswohnung oder Haus: Eine Bestandsimmobilie muss nicht erst noch gebaut werden. Wenn du also ein bestehendes Wohnobjekt kaufst, sind je nach Baujahr lediglich einige Renovierungs- oder Sanierungsarbeiten nötig.
Einer der Hauptvorteile von Bestandsimmobilien ist, dass diese meist direkt nach dem Kauf bezugsfertig sind. Auf den ersten Blick sind bestehende, gebrauchte Häuser günstiger als ein Neubau, allerdings sind die Kosten für eine Sanierung nicht exakt kalkulierbar und können teils sehr hoch ausfallen, insbesondere wenn sich nach dem Kauf gravierende Baumängel offenbaren.
Je älter das Haus, desto mehr Geld solltest du für überraschende Instandhaltungsarbeiten zur Seite legen. Vor dem Kauf lohnt es sich, eine Besichtigung mit einem Baumeister, Architekten oder Sachverständigen durchzuführen, um die zu erwartenden Sanierungskosten besser planen zu können.
Doch ein bereits bewohntes Haus hat auch Vorteile. Es wurde erbaut, als noch mehr Wohnraum zur Verfügung stand. Das bedeutet, dass das zugehörige Grundstück einer Bestandsimmobilie oftmals größer ist als ein aktuell erhältliches. Zudem haben manch ältere Häuser ihren eigenen Charme – etwa, wenn wir an stilvolle Jahrhundertwende-Villen oder gemütliche Bauernhäuser denken.
Vor dem Kauf einer Eigentumswohnung solltest du Informationen über Aspekte wie Hausgeld, Sonderumlagen sowie Regelungen zu Sonder- und Gemeinschaftseigentum von der jeweiligen Wohnungseigentümergemeinschaft anfordern. Wenn beispielsweise in naher Zukunft eine umfangreiche Sanierung des gesamten Wohngebäudes geplant ist und von den Eigentümern eine Sonderumlage verlangt wird, belastet das ggf. dein Budget recht kurz nach dem Kauf erneut. Das gilt es entsprechend einzuplanen.
Besonders in guten Lagen haben Bestandswohnungen den großen Vorteil, dass sie im Wert teils sehr stark steigen. Wohnraum ist vor allem in Großstädten sehr begehrt und selbst wenn nach dem Erwerb einer Eigentumswohnung zunächst höhere Kosten auf Eigentümer einer Wohnungseigentümergemeinschaft zukommen, so kann die Wertsteigerung der Immobilie diese Mehrausgaben wieder kompensieren.
Daher solltest du vor dem Kauf einer Bestandswohnung bereits wissen, ob du diese Immobilie zu eigenen Wohnzwecken erwirbst oder sie ein Renditeobjekt bzw. eine Altersvorsorge sein soll.
| Pro | Contra | |
| Neubauimmobilien | √ keine oder nur geringfügige Instandhaltungs- und Reparaturkosten in den ersten Jahren √ technisch auf dem neuesten Stand √ hohe Energieeffizienz und dadurch geringere Energiekosten √ Option der (Mit-)Gestaltung √ Neubauwohnungen auch in Zentrumsnähe von Städten vorhanden |
X Meist höherer Kaufpreis X Neubauten (Häuser) sind nicht immer sofort bezugsfertig (wenn Objekt noch nicht gebaut ist) X erhöhter Organisationsaufwand, wenn Immobilie noch gebaut wird X Infrastruktur in Neubausiedlungen entwickelt sich meistens erst |
| Bestandsimmobilien | √ Meist niedrigerer Kaufpreis √ Immobilie hat nostalgischen Charme √ bessere Chancen, ein Objekt im Ballungsraum zu finden √ meist ist eine gute Infrastruktur bereits gegeben |
X Renovierungs-, Sanierungs- sowie Instandhaltungskosten im Vorfeld schwer kalkulierbar X Risiko von unbekannten Mängeln X häufig nur geringfügige Umgestaltungsmöglichkeiten vor dem Kauf X energetische Baumaßnahmen am Objekt können zu weiteren Kosten führen X Immobilie kann technisch veraltet sein |
