Was bei einem Besichtigungstermin wichtig ist

Besichtigungstermine sind heute Standard. Interessierte haben die Möglichkeit, sich ein Bild zu machen. Worauf es ankommt, liest du hier.

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Einen Besichtigungstermin vereinbaren

Um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren, wenden sich Wohnungssuchende einfach an das Maklerbüro oder die im Inserat genannte Kontaktperson. In manchen Fällen, wie beispielsweise bei Student:innenwohnungen, bietet sich auch ein sogenanntes „Open House“ an, also ein fester Termin, an dem alle Interessierten erscheinen können. Bei solchen Terminen ist es ratsam, bereits alle Unterlagen, die zu einer Vertragsunterzeichnung notwendig sind, mitzubringen. Auch wenn der Mietvertrag nicht sofort unterschrieben wird, zeigen potentielle Mieter:innen damit ihr starkes Interesse und sind weniger gut vorbereiteten Bewerber:innen gegenüber im Vorteil. Geschenke sollten jedoch nicht mitgebracht werden, da sie aufdringlich wirken oder gar als eine Art Bestechungsversuch empfunden werden können.

Tipps für den Besichtigungstermin:

  • Zuspätkommen kann gerade bei starker Nachfrage bereits ein Ausschlusskriterium sein.
  • Die Besichtigung sollte bei Tageslicht und an einem Werktag stattfinden.
  • Ein Einzeltermin ist vorteilhaft für Anbieter:innen und Interessent:innen.
  • Plane genügend Zeit ein, um alle nötigen Fragen zu klären.

Warum Besichtigungstermine so wichtig sind

Bevor die eigentlichen Interessent:innen die Immobilie besichtigen, sollte ein:e Bausachverständiger:in das Objekt begutachten. Mit Makler:innen oder Verkäufer:innen vereinbaren Immobiliengutachter:innen einen Besichtigungstermin, um vor Ort die Immobilie auf Herz und Nieren zu prüfen. So sind potentielle Käufer:innen vor unliebsamen Überraschungen abgesichert. Mit Messgeräten und dem Sachverstand eines Wertgutachters können feuchte Wände, schlechte Isolierungen und Schäden an Fliesen oder Estrich festgestellt werden, also Baumängel, die ein Laie vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennt. Auch Makler:innen informieren Interessierte über mögliche Beeinträchtigungen. Sie haften für eine gewissenhafte Auskunft und können bei Problemen aufgrund einer Fehlinformation belangt werden.

Daneben gibt es viele Aspekte, die im Inserat nicht vermittelt werden können. Erst vor Ort stellt sich beispielsweise heraus, wie gut das Tageslicht genutzt werden kann, wie hoch das Verkehrsaufkommen in der Umgebung ist oder in welchem Zustand sich die Einbauküche befindet. Wer eine Immobilie ohne Besichtigungstermin kauft oder mietet, geht das hohe Risiko ein, spätestens beim Einzug enttäuscht zu werden.

Worauf ist beim Besichtigungstermin einer Wohnung zu achten?

Wer eine Wohnung oder ein Haus besichtigt, sollte sich insbesondere auf die möglichen Schwachstellen konzentrieren. Auch das Mitnehmen eines Maßbandes ist zu empfehlen, um die tatsächliche Größe der einzelnen Räume auszumessen und eventuell bereits die Einrichtung der neuen Wohnung zu planen. Dass Makler:innen oder Vermieter:innen bei der Besichtigung anwesend sind, sollte nicht als Kontrolle gewertet werden. Im Gegenteil stehen sie für Fragen zur Verfügung und es können bereits konkrete Verhandlungen geführt werden.

Umgekehrt sollten Interessierte beachten, dass auch Fragen an sie gerichtet werden und der Besichtigungstermin zum Bewerbungsgespräch werden kann. Fragen, die die Privatsphäre betreffen, wie zum Beispiel zu Hobbies, Familienstand und Religionsbekenntnis müssen nicht beantwortet werden. Es ist allerdings durchaus üblich, dass im Rahmen des Besichtigungstermins ein Fragebogen zur Mieterselbstauskunft auszufüllen ist. Hier dürfen allgemeine Fragen zum Arbeitsverhältnis der potentiellen Mieter:innen, zum Einkommen und zur Anzahl der zukünftigen Bewohner:innen gestellt werden.

Was sollte ich als Mieter:in zu einem Besichtigungstermin mitbringen?

Auf einen Besichtigungstermin sollten sich sowohl Anbieter:innen als auch der Interessent:innen gut vorbereiten. Die Vermieter:innen sollte sich im Klaren sein, welche Zielgruppe sie ansprechen wollen, zu welchen Kompromissen sie bereit sind und ob sie bei der Miete oder beim Kaufpreis Spielraum hat.

Die Wohnungssuchenden sollten sich alle Fragen, die für die Miete oder den Kauf entscheidend sein können, vorab aufschreiben und eine Checkliste erstellen. Außerdem ist es empfehlenswert, einen Lebenslauf, eine Mieterselbstauskunft oder sogar einen Einkommensnachweis unaufgefordert mitzubringen. Die Vorlage ist optional, macht jedoch bei Anbieter:innen einen guten Eindruck.

Zur Hausbesichtigung eine Checkliste erstellen

Möchtest du ein Objekt kaufen, solltest du auf die Hausbesichtigung optimal vorbereitet sein. Nimm einen Fotoapparat, einen Meterstab sowie ein Notizbuch mit, damit du so viele Details wie möglich festhalten kannst. Viele wichtige Punkte entdecken Käufer:innen erst im Nachhinein, weshalb wir dir zur Hausbesichtigung eine Checkliste bereitstellen möchten, an der du dich orientieren kannst.

Hausbesichtigungs-Checkliste:

Wohnumgebung
  • Wie sieht die Infrastruktur rund um das Objekt aus?
  • Entspricht das Angebot an Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und öffentlichen Verkehrsmitteln meinen Vorstellungen?
  • Gibt es Erholungsorte wie Parks, Wälder oder Seen in der Nähe?
Auf dem Grundstück
  • Wie ist die Ausrichtung, also die Lage zur Sonne, des Grundstücks?
  • Gibt es Baulasten?
  • Wie ist die Bodenbeschaffenheit?
  • Wie pflegeintensiv ist der Garten?
  • Ist der Garten von Nachbar:innen einsehbar?
  • Gibt es ausreichend Parkmöglichkeiten?
Im Haus
  • Wie viel Quadratmeter Wohnfläche hat das Haus?
  • Liegen Grundrisse vor?
  • Gibt es einen separaten Eingang, sodass ein Teil des Objektes vermietet werden könnte?
  • Seit wann steht die Immobilie zum Verkauf und bis wann soll eine Kaufentscheidung getroffen werden?
  • Sollen Einrichtungsgegenstände von den Vorbesitzern übernommen werden?
  • Müssen Renovierungen vorgenommen werden und wenn ja, in welchem Ausmaß?
Fassade
  • In welchem Zustand ist die Außenfassade?
  • Sind Mängel zu erkennen?
Im Keller
  • Lässt sich Feuchtigkeit feststellen?
  • Lassen sich die Kellerräume lüften?
  • Gibt es ausreichend Abstellfläche sowie Anschlüsse für Geräte wie Waschmaschine, Trockner oder einen zweiten Kühlschrank?
  • In welchem Zustand ist die Heizungsanlage?
Unter dem Dach
  • Wie alt und in welchem Zustand ist das Dach?
  • Welche Isolierung hat das Dach?
  • Kann man den Dachboden als Stauraum nutzen?
Im Badezimmer
  • Gibt es Fenster im Badezimmer?
  • Muss das Bad renoviert oder saniert werden?
Fenster
  • Wie alt sind die Fenster?
  • Welche Art von Verglasung ist eingebaut?
  • Welchem Zustand haben die Rahmen?
Böden
  • Welche Arten von Fußboden gibt es im Haus?
  • In welchem Zustand sind die Fußböden?
Wasser-/Stromversorgung
  • Wie funktioniert die Warmwasserbereitung?
  • Ist ausreichend Wasserdruck vorhanden?
  • Funktionieren alle Heizkessel bzw. Boiler oder Durchlauferhitzer?
  • In welchem Zustand sind die Stromleitungen?
  • Funktioniert die Stromversorgung im gesamten Haus?
  • Gibt es ausreichend Steckdosen?

Nimm diese Checkliste zur Hausbesichtigung mit,  dann bist du gut vorbereitet und kannst die Punkte, die dir am wichtigsten sind, abarbeiten. Sei auch auf Fragen der Makler:innen oder der Verkäufer:innen zu deiner Finanzierungsplanung vorbereitet.

Was sollte ich als Vermieter bei einer Besichtigung beachten?

Auch für Vermieter:innen oder Verkäufer:innen ist der Besichtigungstermin wichtig, um die potentiellen Mieter:innen oder Käufer:innen kennenzulernen und besser einschätzen zu können. So können Vermietende sich durch die im besten Fall mitgebrachte Mieterselbstauskunft ein Bild von der Person, der Familie, der Bonität und Vertrauenswürdigkeit der Interessierten machen. Gleichzeitig erhalten Vermieter:innen die Möglichkeit, ihre Immobilie in einem guten Licht zu präsentieren und den Interessent:innen einen möglichst positiven Eindruck zu vermitteln. Die Wohnungssuchenden sollten bevorzugt einzeln zu einem Besichtigungstermin vorbeikommen. So werden chaotische und stressige Situationen vermieden. Weiters sollten Anbieter:innen vor dem Termin für Sauberkeit und Ordnung sorgen. Diese Kriterien können sich maßgeblich auf die Entscheidung auswirken. Auf den Besichtigungstermin sollten sich also auch Anbieter:innen mit einer Checkliste vorbereiten.

Vor der Besichtigung: Checkliste für Vermieter

  • Ein Formular zur Mieterselbstauskunft vorbereiten
  • Bei Studierenden/Auszubildenden eine Elternbürgschaft anfordern
  • Einzelbesichtigungen ansetzen und mindestens 20 Minuten pro Interessent einplanen
  • Für Sauberkeit und Ordnung im Objekt sorgen
  • Gutes Licht schaffen
  • Auf potentielle Fragen (siehe oben) der Interessenten vorbereiten
  • Bei Gruppenbesichtigungen keine Wertgegenstände umherliegen lassen
  • Etwaige Baumaßnahmen sollten vorher abgeschlossen sein