Bauzinsen beeinflussen die Kosten für deine Baufinanzierung maßgeblich. Doch worauf musst du bei Angeboten achten und wie sieht die zukünftige Bauzinsentwicklung aus? In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren den Bauzins beeinflussen, wie du die aktuellen Bauzinsen strategisch für dich nutzt und worauf du bei der Baufinanzierung unbedingt achten solltest.
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- Die Bauzinsen haben eine wichtige Auswirkung auf die Gesamthöhe deiner Immobilienfinanzierung, weshalb du sie gut unter die Lupe nehmen solltest.
- Neben günstigen Bauzinsen kannst du auch durch eine hohe anfängliche Tilgungsrate und mit einem möglichst hohen Eigenkapital bei der Immobilienfinanzierung sparen.
- Bei der Analyse der Bauzinsen spielt die Momentaufnahme stets die wichtigste Rolle. Informiere dich auch über Prognosen zur Zinsentwicklung, um dir die besten Konditionen zu sichern.
Bei der Recherche für die Baufinanzierung wird dir auffallen, dass Bauzinsen allgemein recht niedrig angesetzt sind. Im Gegensatz zu Krediten, die für Banken trotz des niedrigeren Rahmens und der kürzeren Laufzeit risikoreicher sind, kannst du ein Darlehen zur Baufinanzierung recht günstig aufnehmen.
Die Höhe der Bauzinsen richten sich nach der aktuellen Lage auf dem Kapitalmarkt. Auch der Leitzins der Europäischen Zentralbank, der schon seit längerer Zeit historisch niedrig liegt, spielt eine wichtige Rolle. Zudem erhalten Banken bei der Immobilienfinanzierung eine höhere Sicherheit als bei klassischen Krediten, da sie ein Pfandrecht an der neuen Immobilie erhalten. Entsprechend können die Bauzinsen niedriger angesetzt werden als bei anderen Kreditarten. In Österreich liegen sie häufig um die 4 Prozent.
Im folgenden Rechenbeispiel siehst du, wie sich selbst kleine Änderungen bei der Zinsrate auf die monatlichen Zahlungsraten auswirken:
Sollzins von 3,90 Prozent | Sollzins von 4,50 Prozent | |
Darlehensbetrag | 250.000 Euro | 250.000 Euro |
Sollzinsbindung | 15 Jahre | 15 Jahre |
Anfänglicher Tilgungssatz | 2,0 Prozent | 2,0 Prozent |
Sondertilgungen | Keine | Keine |
Monatliche Belastung | 1.229,17 Euro | 1.354,17 Euro |
Grundsätzlich gilt, dass niedrige Bauzinsen ideal sind, da du so weniger „Leihgebühr“ an die Bank abgeben musst. Die Gesamtkosten für die Immobilienfinanzierung sind umso niedriger, je niedriger die Zinsen ausfallen. Bedenke aber, dass Zinsen individuell angesetzt werden. Durch ein hohes Eigenkapital oder eine hohe Tilgungsrate kannst du ebenfalls sparen. Auch die Möglichkeit für Sondertilgungen ist eventuell interessant.
Nutze den ImmoScout24 Tilgungsrechner, um verschiedene Bauzinsen miteinander zu vergleichen. Drehe auch an anderen Stellschrauben wie der Zinsbindung, um ein Gespür dafür zu erhalten, was dies im Detail bedeutet.
Je nach Zinslage kannst du bei niedrigen Zinsen von erheblichen Vorteilen profitieren. Im Gegensatz zu den 1990er-Jahren erfreuen sich Bauherren heute grundsätzlich an günstigen Bauzins-Konditionen. Von Experten wird eine lange Zinsbindung empfohlen, die zum Teil für Jahrzehnte dafür sorgt, dass du deine Ausgaben genau berechnen kannst. Das geht zum Beispiel mit einem Annuitätendarlehen.
Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank lässt auch weiterhin auf günstige Bauzinsen hoffen. Experten gehen davon aus, dass in der nächsten Zeit die Bauzinsentwicklung zwar tendenziell etwas steigen wird, im Durchschnitt aber sehr günstig bleibt. Wie lange dieser Trend anhalten wird, lässt sich nicht eindeutig prognostizieren. Deshalb lohnt es sich, die Bauzinsentwicklung im Auge zu behalten. Wenn du dir mehr Sicherheit wünschst, kannst du die aktuellen Zinsbedingungen auch in einem Forward-Darlehen für dich sichern.
Es empfiehlt sich, die niedrigen Bauzinsen für eine höhere Tilgung zu nutzen. Auf diese Weise kannst du dein Darlehen schneller minimieren, was im Umkehrschluss eine geringere Zinsbelastung bedeutet. Beispielsweise könnte es sinnvoll sein, in Zeiten niedriger Bauzinsen eine Anfangstilgung von zwei oder sogar drei Prozent vereinbaren. Dadurch verkürzt sich nicht nur die Laufzeit des Darlehens, sondern du sparst langfristig auch Zinskosten. Selbst wenn die Bauzinsen nach einer langen Zinsbindung gestiegen sind, hat sich das verbliebene Darlehen bis dahin schon so weit verringert, dass du auch die bis dahin gestiegenen Zinsen problemlos finanzieren kannst.
Ein unabhängiger Berater hilft dir dabei, das beste Angebot zur Immobilienfinanzierung zu finden. Er kann dich auch umfassend zur Entwicklung und zur optimalen Nutzung von Bauzinsen beraten.
Achte darauf, dass Bauzinsen sowohl als Nominalzins als auch als Effektivzins angegeben werden, wobei der Effektivzins aussagekräftiger ist. Er beinhaltet alle anfallenden Gebühren, wodurch Kreditnehmer wissen, welche genauen Kosten sie erwarten.
Natürlich ist trotzdem schwer einzuschätzen, wie lange günstige Zinskonditionen angeboten werden können. Der Kapitalmarkt ist in ständiger Bewegung, was sich auch auf die Bauzinsen auswirkt. Beim Vergleich unterschiedlicher Kreditkonditionen solltest du also stets aktuelle Informationen heranziehen, da ältere Werte keine Relevanz mehr haben.
Beim Abschluss des Darlehens zur Baufinanzierung solltest du mit deiner Bank in Verhandlungen treten, um eine höhere Flexibilität zu vereinbaren. Möglicherweise möchtest du zu einem gewissen Zeitpunkt, etwa nach einer Erbschaft oder einem Bonus, einen höheren Geldbetrag tilgen. Durch eine Sondertilgung sinken auch die Bauzinsen.
Da du dich mit einem Darlehen für einen langen Zeitraum über mehrere Jahrzehnte bindest, solltest du die Angebote unterschiedlicher Anbieter sorgfältig vergleichen. Oft sind es kleine Unterschiede, durch die du mehrere Tausend Euro sparen kannst.
Vergleiche insbesondere diese Punkte:
- Zinsbindung
- Zinssatz
- Tilgungsmöglichkeiten
- Konditionen der Anschlussfinanzierung
Das Ziel besteht darin, eine Baufinanzierung zu finden, die auch auf lange Sicht gut für dich funktioniert. Dabei sind die Bauzinsen ein zentraler Faktor. Weitere Tipps zu den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten findest du hier.