Vertragslaufzeit, Kündigungsfrist, Neukundenbonus: Mit unserer Checkliste behältst du bei der Suche nach einem neuen Stromanbieter den Überblick.
Wer umzieht, muss zur Änderung der Adressdaten Kontakt zum aktuellen Stromanbieter aufnehmen – der perfekte Zeitpunkt, um über einen Wechsel nachzudenken. Die häufigsten Gründe für eine Umorientierung sind günstigere Tarife oder der Wunsch, erneuerbare Energien zu nutzen. Doch auch der Kundenservice spielt eine wichtige Rolle.
Welcher Anbieter am besten ist, hängt von individuellen Faktoren ab, wie z.B. dem Nutzungsverhalten des Konsumenten, der Flexibilität, dem Verbrauch usw. Die Auswahl wird mit einem Tarifkalkulator erleichtert, der die aktuell attraktivsten Angebote auflistet. Der Kunde sollte sich aber nicht auf den erstgereihten Stromanbieter konzentrieren, sondern mindestens unter den Top 3 eine engere Auswahl treffen und dabei neben dem Energiepreis auch die Rahmenbedingungen des Vertrags berücksichtigen.
Egal ob Billigstrom oder Ökostrom, die Stromversorgung ist in Österreich allgemein recht gut. Auf Störungen wird vor allem in den Ballungsräumen und den Tourismusregionen sehr schnell reagiert. Daneben ist der Strommarkt sehr dynamisch, d.h. es gibt durch den Kampf um Neukunden häufig Änderungen bei den Tarifen, außerdem gibt es immer wieder Neukundenrabatte, garantierte Fixpreise, Willkommensgeschenke usw. Dem Stromkunden ist deshalb zu empfehlen, regelmäßig einen Strompreisrechner zu verwenden um zu kontrollieren, ob der aktuell gewählte Tarif überhaupt noch zeitgemäß ist. Durch den „Umzugsservice“ vieler Stromlieferanten und die kurzen Kündigungsfristen wird der Wechsel sehr einfach, der Kunde ist deutlich flexibler als noch vor wenigen Jahren.
Der Preis alleine macht noch keinen guten Tarif. Wer einen günstigen Stromanbieter finden möchte, muss zunächst einmal definieren, was genau überhaupt benötigt wird. Eine gute Hilfe kann dabei die Stromrechnung aus dem vergangenen Vertragsjahr sein, in der der jährliche Verbrauch an KWh aufgelistet wird. Je mehr Strom verbraucht wird, umso günstiger wird die KWh. Wer in den vergangenen Jahren immer einen relativ konstanten Verbrauch hatte, für den empfiehlt sich eine Strompauschale. Aber Achtung! Wenn sich der Verbrauch ändert, z.B. durch Familienzuwachs oder ein neues Gerät, das viel Strom verbraucht, kann diese günstige Pauschale auch schnell teurer werden. Wird die Obergrenze überschritten, steigt der Preis je zusätzlich verbrauchter KWh unverhältnismäßig schnell.
In Österreich gibt es einige besonders günstige Stromanbieter. Diese können durchaus als neuer Stromlieferant in Erwägung gezogen werden, da sie keinen schlechteren Strom liefern. Jedoch ist es häufig der Fall, dass Energie aus dem Ausland bezogen wird oder das zu einem guten Teil Strom aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe gewonnen wird. Wer auf 100 Prozent Wasserkraft bzw. Ökoenergie setzen möchte, muss meist mit etwas höheren Tarifen rechnen. Außerdem arbeiten viele dieser Strom-Discounter regional, d.h. ihre Tarife sind nicht überall verfügbar.
Seit dem 2. Jänner 2013 gilt in ganz Österreich eine Wechselverordnung, die den Umstieg auf einen anderen Stromanbieter vereinfachen soll. Sie besagt, dass die Wechselfrist ab Kenntnisnahme durch den alten Netzbetreiber höchstens drei Wochen betragen darf. Zudem ist eine Kündigung des bestehenden Stromanbieter-Vertrages seitdem nicht mehr nur zum Monatsende, sondern an jedem beliebigen Tag möglich. Die Einleitung und die Durchführung aller für den Wechsel nötigen Schritte erfolgen über eine Wechselplattform, die von der Verrechnungs- und Clearingstelle APCS betrieben wird.
In Österreich gilt eine Stromkennzeichnungspflicht. Die Stromanbieter müssen angeben, ob Wasserkraft bzw. erneuerbare Energien, fossile Brennstoffe oder Strom aus dem Ausland bezogen wird und wie hoch die CO2-Emissionen sowie der radioaktive Abfall sind. Die Stromkennzeichnung wird von E-Control überprüft.