Vom Energiesparen über staubfreie Luft bis hin zu warmen Füßen: Fußbodenheizungen sind nicht ohne Grund beliebt bei Häuslebauern. Vor der Installation gibt es allerdings ein paar Punkte zu beachten.
Ob als Haupt- oder Zusatzheizung: Fußbodenheizungen erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Aufgrund ihrer angenehmen Strahlungswärme und den Energiesparmöglichkeiten, die sie bieten, sind sie eine Alternative zu Heizkörpern. Dennoch solltest du vor der Installation bedenken, dass Fußbodenheizungen nur mit bestimmten Bodenbelägen kompatibel und Wartungsarbeiten einzuplanen sind.
Es gibt zwei Arten von Fußbodenheizungen: die elektrische und die Warmwasser-Variante. Elektrische Fußbodenheizungen werden in Form von Heizschlangen unter dem Boden verlegt und mit Strom betrieben. Die zweite Variante besteht aus Rohren, die von warmem Wasser geflutet werden. Für die elektrische Version spricht eine besonders einfache Installation – vorgefertigte Matten können wie ein Teppichboden verlegt werden. Zudem reagiert sie nach Inbetriebnahme relativ schnell. Die Warmwasser-Fußbodenheizung braucht länger, um warm zu werden, da erst der Estrich erwärmt werden muss. Von Vorteil ist allerdings die Möglichkeit, sie an bestehende Heizsysteme anzuschließen und wahlweise mit Öl, Gas, Solarstrom oder Wärmepumpen zu betreiben.
Die Kosten für eine Fußbodenheizung hängen davon ab, welche Leistungen in der Installation inklusive sein sollen. Für Flächenheizungen inklusive mehrerer Heizkreise, zwei Verteiler, den Rohren usw. ist mit ca. 40 Euro pro m² zu rechnen. Die Kosten für die Planung, die Vorarbeiten, die Folien und die Dämmung sind dabei aber noch nicht inklusive. Komplett wird die Leistung mindestens 60 Euro pro m² kosten.
Der Erwerb und Einbau einer Fußbodenheizung sollte mit Hilfe eines professionellen Beraters erfolgen. Am einfachsten gestaltet sich die Installation, wenn sie bereits während des Hausbaus erfolgt. Wer bereit ist, für die Anschaffung etwas mehr Geld auszugeben und auf bestimmte Bodenbeläge zu verzichten, kann Fußbodenheizungen als körperlich angenehmere und energiesparendere Alternative zu Heizkörpern durchaus in Betracht ziehen.
Wer eine Fußbodenheizung selbst verlegen möchte, sollte ausschließlich Modelle verwenden, die auch zum Eigenbau geeignet sind. Ist das Produkt als „selbstbautauglich“ ausgewiesen und hat es eine geringe Aufbauhöhe, steht dem eigenen Handwerk nichts im Weg.
Zu Beginn muss unter der Heizung eine passende Dämmung angebracht werden, die die abgegebene Wärme in den Raum zurückwirft, denn schließlich soll nicht die Decke von dem Zimmer darunter, sondern der Raum darüber beheizt werden.
Beim Verlegen muss ein sinnvoller Rohrabstand gewählt werden, d.h. die Lücken dürfen nicht zu groß sein, um immer noch gleichmäßig zu heizen und für die gewünschte Behaglichkeit zu sorgen. Wer mit den Leitungen sparen möchte, kann auch Flächen, die nicht unbedingt beheizt werden müssen, auslassen, wie z.B. den Bereich unter dem Bett. Aber Achtung! Wird die Wohnung später einmal anders eingerichtet und das Bett steht woanders, fehlt dort dann die Wärme. Bevor die Leitungen fix installiert werden, sollten sie mit Tackernadeln lose befestigt werden, so kann verhindert werden, dass am Ende zu viel oder zu wenig für eine komplette Abdeckung übrig ist.
Grundsätzlich ist zu empfehlen, Fotos von der Heizung zu machen, bevor der Boden darübergelegt wird. So kann später genau nachvollzogen werden, wo das Fußbodenheizungsrohr verläuft. Das ist insbesondere auch bei einer Wandheizung sehr wichtig. Zwischen Heizung und Boden sollte noch eine Trittschalldämmung angebracht werden, die aber nicht zu dick sein darf und die Wärme gut durchlassen kann. Natürlich muss sie auch unbedingt feuerfest sein.
Bei einer Fußbodenheizung sollte es für jeden Raum ein eigenes Thermostat geben. Zum Beheizen reicht ein gemeinsamer Heizkessel mit einem Heizkreisverteiler und einer Heizkreisregelung aus. Beim Heizen ist zu berücksichtigen, dass eine Fußbodenheizung langsamer als eine Elektroheizung reagiert. Es braucht meistens ab dem Regulieren ca. 3 Stunden, bis sich die Temperatur verändert hat. Daran muss insbesondere gedacht werden, wenn eine automatische Regelung von Nacht- und Tagestemperatur gewünscht wird.
Wer den Boden austauschen möchte, sollte im Zuge dessen auch gleich an das Verlegen einer Fußbodenheizung denken. Ca. die Hälfte aller Neubauten hat diese Heizsysteme, die den Vorteil einer guten Zirkulation mit wenig Staubbildung und einer besseren Luftfeuchtigkeit als bei Elektroheizungen hat. Wer nachrüsten möchte, muss damit rechnen, dass sich nicht alle Heizsysteme dafür eignen. Bei Dünnschichtsystemen und Trockenschichtsystemen sollte das Verlegen aber kein Problem sein, auch wenn es etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.