Stein auf Stein zum Eigenheim – das Bauprinzip des Steinhauses lässt sich bereits dem Namen entnehmen und hat sich seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart hinein etabliert.
Stabilität und Nachhaltigkeit kennzeichnen seither gleichermaßen den Baustil, bei dem die Steinwände eine robuste und zugleich tragende Fassade darstellen. Die Methode lässt Bauherren vielfältige Räume zur individuellen Gestaltung.
Das Material Stein bringt beim Hausbau viele Vorteile mit sich. Zunächst garantiert der massive Baustoff ein langlebiges und beständiges Eigenheim und ermöglicht Familien in der Regel ein lebenslanges Wohnen. Zudem sind die Steinelemente des Wohnhauses im Gegensatz zu Holzhäusern nicht entzündlich. Gleichzeitig gewährleisten sie durch die Auf- und Abnahme der Luftfeuchtigkeit ein angenehmes Raumklima.
Wände und Fassade eines Steinhauses können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Ziegelstein garantiert einen guten Brand-, Schall-, und Feuchtigkeitsschutz. Kalksandstein erweist sich als schwerstes, jedoch äußerst schalldichtes Material und Leichtbeton ist durch seine einfache Verarbeitungsweise gekennzeichnet. Gleiches gilt auch für Porenbeton, sodass sich letztgenannte Baustoffe insbesondere für Bauherren eignen, die beim Hochziehen der Wände selbst aktiv werden wollen.
Bauherren stehen zu Beginn ihrer Eigenheimplanung vor der Entscheidung zwischen einem standardisierten Steinhaus und einem individuell geplanten Eigenheim aus Stein. In erster Linie handelt es sich dabei um eine Kostenfrage, denn Gestaltungsspielraum hat seinen Preis und die Realisierung eigener Wünsche erfolgt in Zusammenarbeit mit einem Architekten. Ein Standardhaus aus Stein erweist sich hingegen oftmals als die kostengünstigere Variante.
Darüber hinaus muss vorab die Beschaffenheit der Außenwände festgelegt werden. Eine einschalige Bauweise muss gegen die mehrschalige Bauweise abgewogen werden. Erstere zeichnet sich durch ein witterungsfestes Vor- und Hintermauerwerk aus, erweist sich deshalb aber auch als kostspieligere Option.
Die Umsetzung individueller Vorstellungen erfolgt in detaillierter Absprache mit einem Architekten, während ein Fertighaus entsprechend weniger Planungsaufwand nach sich zieht. Für ein Fertighaus sprechen vor allem die kürzere Bauzeit und die Möglichkeit einer Besichtigung vorab. Das individuelle Massivhaus hingegen besticht nach einer vergleichsweise längeren und kostenintensiveren Bauphase durch seinen persönlichen Charakter und zeichnet sich zudem durch einen tendenziell höheren Wiederverkaufswert aus.
Weil es sich bei einem Steinhaus um ein massives und langlebiges Gebäude handelt, bietet es sich für Familien oder Paare mit langfristiger Familien- und Lebensplanung an, die sich dauerhaft niederlassen wollen. Im Allgemeinen sprechen die Eigenschaften eines Steinhauses für hohe Wohnqualität, sodass eine Entscheidung für diesen traditionellen Baustil letztlich eine Frage des individuellen Geschmacks ist. Weiters ist zu bedenken, dass der Stein-auf-Stein-Bau eine aufwändige und zeitintensive Arbeit ist. Bauherren haben sich inklusive der detaillierten Planung vorab entsprechend auf ein langwieriges Projekt einzustellen.
Die Kosten für ein Steinhaus hängen von vielen Faktoren ab. Allgemein setzen sich die Ausgaben u.a. aus dem Grundstückpreis, der Wohnfläche und dem verwendeten Baumaterial zusammen. Mit einem Keller steigen die Kosten entscheidend an und auch die Umsetzung individueller Wünsche lässt Bauerherren tiefer in die Tasche greifen. Im Allgemeinen sind die Preise höher als bei einem Fertighaus oder einem Massivhaus, was an den schwereren Baumaterialien liegt.
Einsparungen lassen sich hingegen vornehmen, wenn ein Teil des Hausbaus in Eigenregie vollzogen wird. Vor allem ein individuell geplantes Bauprojekt lässt hier viele Möglichkeiten der Eigeninitiative zu. In jedem Falle sollten die anfallenden Kosten vor Beginn des Baus bekannt und mit dem verfügbaren Budget vereinbar sein.
Aktuell sind natürliche Materialien wie Holz und Stein bei den Häuslbauern wieder voll im Trend. Zusammen mit großen Fenstern und Glaskonstruktionen sind die Räume sehr modern, hell und nicht unnötig verbaut. So bleibt mehr Platz und Freiraum. Besonders beliebt sind Natursteinhäuser aber wegen ihrer Optik nach außen hin. Die Fassaden müssen nicht verschalt oder gestrichen werden, wichtig ist nur, dass das Sichtmauerwerk gut abgedichtet ist.
Wer ein Steinhaus bauen möchte, muss beachten, dass durch das schwere, massive Material auch die tragenden Zwischenwände entsprechend massiv gebaut werden müssen. Es wird dasselbe Material wie für die Außenwände verwendet. Die Decken werden hingegen aus Beton gegossen.
Bevor sich Interessenten für ein Steinhaus entscheiden sollten sie gut überlegen, ob das der richtige Haustyp für sie ist. Denn ein Haus aus Natursteinen bringt auch Einschränkungen mit sich. So kann z.B. schon das Einschlagen eines Nagels zum Problem werden, wenn es keine entsprechende Verschalung gibt. Vor allem gestalten sich aber Ausbauten als schwierig. Aufgrund statischer Gegebenheiten ist es kaum möglich, eine Außenwand zu durchbrechen und einen Anbau anzubringen.
Steinhäuser sind in Österreich sehr selten, sie sind eher für südländische, wärmere Gegenden üblich. Wer ein solches Haus baut, hat garantiert einen Blickfang errichtet. Jedoch hat die Seltenheit dieser Häuser in Österreich auch ihre Nachteile: Es gibt nur wenige Baufirmen, die solche Häusertypen bauen, oftmals müssen Firmen aus einem anderen Bundesland beauftragt werden. Das und die relativ umständliche Materialbeschaffung machen das individuelle Traumhaus entsprechend teuer.
Bevor aber überhaupt an ein Steinhaus gedacht wird, sollten sich die Bauherren darüber informieren, ob ein solches Haus laut je nach Bezirk geltender Bauordnung erlaubt ist. Es gibt nämlich nicht nur Regeln bezüglich des Baus, sondern in manchen Regionen auch in Bezug auf die Optik. Das Haus muss in das Ortsbild passen.