Immer mehr Bauträger arbeiten mit ungenügend qualifizierten Subunternehmern, um die Kosten zu drücken. Pfusch am Bau ist die Folge.
Dieses Vorgehen verschlechtert die Qualität im Einfamilienhausbau drastisch. Ich-AGs und Billigfirmen bieten ihre Dienste weit unter den üblichen Preisen an, leisten aber oft nur minderwertige Arbeit. Was können Bauherren tun, um sich vor Pfusch am Bau und unseriösen Billiganbietern zu schützen? Welche Handhabe haben sie gegenüber dem Bauträger, der das Haus schlüsselfertig, zum Festpreis und mängelfrei errichten soll?
Es ist ratsam, alle Bauverträge rechtzeitig zu prüfen: Wer sich seinen Haustraum vom Bauträger oder Fertighausanbieter erfüllen lassen möchte, der sollte seinen Vertrag bereits vor der Unterzeichnung von einem unabhängigen Bausachverständigen prüfen lassen. Der Fachmann schaut auch auf das Kleingedruckte und erkennt, was im Vertragswerk fehlt oder irreführend beschrieben ist. Sein besonderes Augenmerk legt er dabei auch die Qualität der Subunternehmer. Bauherren sollten hier keine Abstriche machen, sonst können Schäden, teure Nachbesserungen und langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen sowie erhebliche Sicherheitsmängel entstehen.
Häufig sind selbst Fachleute wie Handwerker oder sogar Planer der Meinung, das Ausschäumen der Fensteranschlussfuge und eine angesetzte Putzschiene genügen. Fakt aber ist, dass Bauschaum als dauerhafte winddichte Absperrung nicht geeignet ist. Vielmehr ist schon binnen weniger Jahre mit unkontrollierten Lüftungswärmeverlusten zu rechnen. Hinzu kommt die Gefahr der Schimmelbildung an den Laibungsflächen infolge einer durchfeuchteten Bauanschlussfugendämmung.
Mängel zu erkennen, ist die Aufgabe des Bauberaters. Im Auftrag des Bauherrn begleitet und kontrolliert er vor Ort die Arbeiten. Bei der Überprüfung der einzelnen Abschnitte hält sich der Bauberater an die Bauleistungsbeschreibung. Der Fachmann kontrolliert, ob die Arbeiten wie geplant fertig gestellt wurden und weist die Bauherren und die ausführenden Handwerksbetriebe auf Mängel hin.
Solch eine Baubegleitung hat natürlich ihren Preis. 1 bis 1,5 Prozent der Bausumme berechnen die Sachverständigen durchschnittlich für ihre Tätigkeit. Eine Investition, die sich jedoch schon bei kleinen Mängeln lohnen kann, denn je früher ein Schaden erkannt wird, desto einfacher und kostengünstiger kann er behoben werden. Durch solch gezielte Kontrollen können sich Bauherren mit wenig Aufwand vor Pfuscharbeit schützen.