Primärenergie ist die ursprünglichste Form von Energie. Ohne sie wäre die Gewinnung von Strom und Wärme nicht möglich. Doch was genau wird darunter verstanden? Und wie wird sie in nutzbare Energie umgewandelt?
Primärenergie ist jene Energie, die den Energiequellen direkt entnommen wird. Es findet dazwischen also keine Umwandlung statt. Die Quellen sind natürlichen Ursprungs, etwa fossile Brennstoffe wie Kohle, Erdgas oder Erdöl oder erneuerbare Energien wie Sonne, Wind oder Wasser. Auch bei der Kernenergie wird durch Kernspaltung und Radioaktivität primäre Energie gewonnen.
Primärenergie kommt nicht aus der Steckdose oder beheizt Häuser. Sie wird dafür zunächst in Sekundärenergie umgewandelt. Das ist etwa dann der Fall, wenn die bei der Verbrennung von Kohle gewonnene Wärme in elektrische Energie umgewandelt wird. Die Wärme ist die Primärenergie, die jedoch nie zu 100 Prozent in sekundäre Energie umgewandelt werden kann. Bei der Umwandlung von Wärme in Strom geht immer Energie verloren, auch wenn die Verluste etwa durch Kraft-Wärme-Kopplungen gering sein können.
Wenn Kohle verbrennt, würde die dabei entstehende Wärme verpuffen, wenn sie nicht direkt genutzt wird. Bei Sekundärenergie wird die Energie quasi „haltbar“ gemacht, sie kann eingelagert, transportiert und verteilt werden. So wird etwa aus dem primären Energieträger Kohle der Sekundärenergieträger Koks oder Briketts, aus Erdöl wird Benzin, Diesel oder Heizöl.
Nutzenergie ist jene Energie, die dem Verbraucher tatsächlich zur Nutzung zur Verfügung steht, etwa in Form von elektrischer Energie oder Warmwasser. Die Energie wird aus der Weiterverarbeitung von sekundären Energieträgern gewonnen.
Laut Statistik Austria werden in Österreich pro Jahr etwa 350.000 GWh pro Jahr aus Primärenergie produziert. Mehr als 35 Prozent davon sind Erdöl, gefolgt von etwa 22 Prozent Erdgas und fossilen Gasen. Etwa 23 Prozent davon gehen bei der Umwandlung in Endenergie verloren. Fast 43 Prozent der Endenergie wird von der Wirtschaft verbraucht, private Haushalte benötigen etwa 25 Prozent. Dabei sind Heizungen mit 18 Prozent die größten Energieverbraucher.