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ImmobilienScout24 Studie „Wohnen im Wandel“ Teil 1: Neue Spießer? Zuhause ist persönlicher Rückzugsort, vor allem für die Generation Y

Wien, 15. November 2016 – Neues Biedermeier in Österreich? Das Zuhause gilt für 97 Prozent der Österreicher vor allem als persönlicher Rückzugsort. Vor allem der Generation Y, den unter 30-jährigen, ist Wohnen „extrem wichtig“. Die junge Generation will auch am ehesten ein Eigenheim besitzen und wertet den Bau oder Kauf einer Immobilie stärker als Teil eines gelungenen Lebens als die älteren Generationen. Das zeigt die aktuelle, große Studie „Wohnen im Wandel der Generationen“, die Integral Markt- und Meinungsforschung für Immobilien- Scout24 durchgeführt hat.

Wohnen und Freizeit sind die wichtigsten Lebensbereiche der Österreicher: Jede/r dritte Österreicher/in betrachtet Wohnen als extrem wichtig (32 Prozent), knapp dahinter folgt Freizeit (30 Prozent). Das Zuhause gilt vor allem als persönlicher Rückzugsort, der Geborgenheit gibt. Fast alle Österreicher/innen teilen diese Ansicht (97 Prozent). Der weiblichen Bevölkerung ist das Wohnen wichtiger als den Männern, das Zuhause hat für sie einen noch höheren Stellenwert als „Ort zur Flucht aus dem Alltag“ als für die männliche Reichshälfte. Überraschenderweise nimmt der hohe Stellenwert des Wohnens bei der Bevölkerung ab 50 Jahren ab. Nur für 28 Prozent der Best Ager ist dieser Lebensbereich sehr wichtig, wohingegen 35 Prozent der 16 bis 29-Jährigen Wohnen als „extrem wichtig“ einstufen. Weniger überraschend ist, dass für die Bewohner der hektischen Bundeshauptstadt Wien Wohnen ebenfalls extrem wichtig ist (38 Prozent).

Rückzug ist wichtiger als Status: Nur noch etwa die Hälfte (52 Prozent) sieht im Zuhause eine Möglichkeit, sich gegenüber anderen zu profilieren. Besonders überschaubar ist die Gruppe derer, die ihr Heim ganz nüchtern und rational als bloßen Platz zum Schlafen betrachten (16 Prozent). Der Rückzugsort muss aber nicht unbedingt stets den Fotos aus einer Wohnillustrierten gleichen: Nur eine Minderheit der Befragten (23 Prozent) achtet bei der Wohnungsgestaltung auf aktuelle Wohntrends.

Ein Haus bauen, einen Baum pflanzen? Nicht unbedingt, aber am wichtigsten für Generation Y

Der Bau oder Kauf einer Immobilie gehört nur für jeden Vierten unbedingt zu einem gelungenen Leben dazu. In den ländlichen Gegenenden gilt das noch etwas stärker (rund 28 Prozent) und auch bei den Besserverdienenden (30 Prozent). Ein entscheidendes Kriterium für ein gelungenes Leben ist der Bau oder Kauf einer Immobilie für die Mehrheit zwar nicht mehr, aber auch hier zeigt sich tendenziell ein Generationenunterschied. Am wichtigsten stuft Bauen oder Immobilienkauf die Generation Y ein (28 Prozent der 16 bis 29-Jährigen). „Auch wenn das alte Credo‚ einen Baum pflanzen, ein Haus bauen’ ausgedient hat, würden dennoch drei Viertel der Österreicher/innen gern ein Eigenheim besitzen. Auch bei diesem Besitzwunsch liegt die junge Generation deutlich über dem Durchschnitt“, unterstreicht Christian Nowak, Geschäftsführer von ImmobilienScout24 in Österreich.

Werte im Wandel: Besitz und Wohlstand rangieren ganz hinten

Wohnen und Freizeit sind die wichtigsten Lebensbereiche der Österreicher. Work-Life Balance ist vor allem bei den jüngeren Generationen angesagt. Gesundheit, lebenslange Freundschaften und Ehe rangieren im Ranking vor Besitz, Wohlstand und Erfolg im Beruf. Mit klarem Abstand liegen gute Work-Life Balance (20 Prozent) sowie Arbeit (19 Prozent) in der Skala der wichtigsten Lebensbereiche nach Wohnen (32 Prozent) und Freizeit (30 Prozent) auf den Rängen drei und vier. Wichtig sind besonders „den Jungen“ Freizeit und Work-Life-Balance. Auch die mittlerweile 30- bis 39-Jährigen teilen den Wunsch nach einer guten Balance zwischen Leben und Arbeit (42 Prozent). Wichtig für ein gelungenes Leben ist den Österreichern nach Gesundheit (90 Prozent) und Freundschaften (65 Prozent) das Finden eines Ehepartners (58 Prozent). Wenig wichtig hingegen sind – zumindest in der Befragung – Mammon und Macht. Das Erlangen von Wohlstand (21 Prozent) und gesellschaftliche Anerkennung (17 Prozent) rangieren in der Liste für das gelungene Leben ganz hinten.