Übersicht der Kreditformen

Immobilienkredite gibt es in verschiedenen Formen. Es lohnt sich daher, die Kreditarten zu vergleichen. Informiere dich hier.

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Der Klassiker: der Hypothekarkredit

Als Hypothekarkedit werden langfristige Kredite bezeichnet, die durch Grundpfandrechte gesichert sind. Die Immobilie dient dem Kreditgeber als Sicherheit für den Kredit. Zu welchen Zinssätzen und Tilgungsraten Ihnen ein Kreditinstitut einen Kredit anbietet, hängt von vielen Faktoren ab: Je verlässlicher die berufliche Situation, je werthaltiger die Immobilie, je geringer der Finanzierungsbedarf, umso günstiger sind die Konditionen für den Kredit.

Ein wichtiger Faktor beim Hypothekarkredit ist die gewählte Tilgung. Wer sein Kredit schneller zurückzahlen will, sollte unbedingt Sondertilgungen vereinbaren und eine höhere Anfangstilgung als die üblichen 1,0 Prozent wählen.

Die Nummer eins: das Annuitätendarlehen

Der beliebteste Kredit unter den Hypothekarkrediten ist das Annuitätendarlehen. Annuität bedeutet „die Rate bleibt gleich" und damit ist der Vorteil dieser Kreditform auch schon benannt. Ihr Vorteil: Sie wissen zu Beginn der Baufinanzierung genau, wie viel Geld Sie bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit pro Monat an die Bank zahlen müssen. Die monatliche Rate für den Kredit setzt sich aus einem Zins- und dem Tilgungsanteil zusammen. Anfangs ist die Tilgung noch relativ niedrig. Da jedoch mit jeder Ratenzahlung die Restschuld schrumpft, verringert sich der Anteil der Zinsen an der Rate, der Tilgungsanteil steigt.

Langfristig planen: das Volltilgerdarlehen

Ein Volltilgerdarlehen ist ein Annuitätendarlehen, mit dem der gesamte Kredit getilgt wird. Normalerweise wird ein Kreditvertrag mit einer Zinsbindung von zehn oder 15 Jahren abgeschlossen, sodass mindestens zwei oder sogar drei Finanzierungsrunden anstehen. Jedes Mal heißt es dann: den günstigsten Zins finden, mit der Bank die Kreditvergabe verhandeln und Konditionen vergleichen. Wer das vermeiden will und über ein hohes und sicheres Einkommen verfügt, kann seine Immobilie mit einem Volltilgerdarlehen mit nur einer Finanzierungsrunde finanzieren und ist nicht auf ein häufig schwankendes Kreditangebot angewiesen.

Der Bausparkredit: Solidarisch und zuverlässig

Nach Abschluss des Bausparvertrags zahlen viele Sparer in einen Topf bis der Zielbetrag erreicht wurde. Danach winkt ein zinsgünstiger Bausparkredit, das unabhängig von der aktuellen Entwicklung der Hypothekenzinsen ist. Diese wurden schon nach Abschluss des Bausparvertrags festgelegt. Deshalb bietet ein Bausparkredit im Kreditvergleich vor allem Planungssicherheit, dafür aber niedrige Sparzinsen. Ein Bausparvertrag benötigt kein Eigenkapital und kann schon im jungen Alter abgeschlossen werden.

Der Kredit für später: das Forward-Darlehen

Bei einem Forward-Darlehen wird die Kreditsumme nicht sofort, sondern zu einem späteren Zeitpunkt ausgezahlt. So können sich Bauherren die gegenwärtigen Zinsen sichern, auch wenn sie den Kredit für ihre Baufinanzierung erst in ein bis fünf Jahren in Anspruch nehmen werden. Das Forward-Darlehen verspricht Sicherheit für die Finanzierungsplanung. Ein wenig spekulativ ist es aber trotzdem: Es gibt schließlich keine Garantien, dass sich das Zinsniveau wie vermutet entwickeln wird. Falls das Zinsniveau sinkt, bedeutet dies, dass Sie für Ihren Kredit höhere Zinsen zahlen müssen – plus Aufschlag für die Finanzierungsform. Das Forward-Darlehen ist besonders in Niedrigzinsphasen eine attraktive Variante der Anschlussfinanzierung.

Für Risikofreudige: variabler Kredit

Im Gegensatz zum klassischen Annuitätendarlehen ist der Zinssatz bei einem variablen Kredit nicht für den Zeitraum der Zinsbindung festgeschrieben. Vielmehr ist der Zins an den EURIBOR gekoppelt. Dabei handelt es sich um den Referenzzins, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen. Dieser kann sich alle drei Monate ändern. Der Sollzins beim variablen Kredit wird an diese Änderungen angepasst. Das bedeutet: Steigen die Zinsen, steigt auch der persönliche Zinssatz des Kreditnehmers und der Kredit wird teurer. Fallen sie, fällt auch der Kreditzins – und der Kreditnehmer profitiert vom niedrigen Zinsniveau.

Begrenztes Risiko: Der Cap-Immobilienkredit

Bei Cap-Kredit handelt es sich um Immobilienkredite mit variabler Verzinsung und einer eingebauten Risikobremse. Mit dieser Zinsobergrenze (dem „Cap“) können Bauherren auch bei einem Anstieg der Marktzinsen ihre Kosten in Grenzen halten. Allerdings hat das geringere Risiko bei solchen Immobilienkrediten ihren Preis: Ein Cap-Immobilienkredit ist im Vergleich zu einem variablen Kredit ohne Zinsgrenze meist mit einem etwas höheren Zins verbunden.

Kredit ohne Eigenkapital: die Vollfinanzierung

Ein Kredit mit einer Vollfinanzierung bietet die Möglichkeit, den Traum von den eigenen vier Wänden ohne lange Spardauer für das Eigenkapital zu verwirklichen. Allerdings gilt bei der Baufinanzierung grundsätzlich: je weniger Eigenkapital bei Krditvergabe, desto höher die Zinsen. Ist diese Rücklage nicht vorhanden, verlangen die Banken für das höhere Risiko Zinsaufschläge. Daher ist ein relativ hohes Einkommen nötig, um bei einer Vollfinanzierung die monatlichen Zahlungen leisten zu können.

Wohnungskredit: der Ratenkredit für Eigentümer

Beim Wohnungskredit, der von vielen Kreditgebern als Wohnkredit bezeichnet wird, handelt es sich um eine besondere Form des herkömmlichen Ratenkredites. Einen Wohnungskredit bzw. Wohnkredit können Kreditnehmer nur erhalten, wenn sie Eigentümer einer selbst genutzten Immobilie sind. Im Vergleich zu herkömmlichen Ratenkrediten sind Wohnungskredite oft deutlich zinsgünstiger, verglichen mit Immobilienkrediten jedoch etwas teurer. Der Vorteil gegenüber dem klassischen Immobilienkredit: Die Bank verlangt keine Grundschulden als Sicherheit, und Sondertilgungen sind gegen eine geringe Gebühr jederzeit möglich. Der Wohnungskredit oder Wohnkredit eignet sich in erster Linie für die Finanzierung von Modernisierungsmaßnahmen oder für die Anschlussfinanzierung, wenn die Restschuld weniger als 50.000 Euro beträgt.

Andere Arten von Krediten und Darlehen